Mindestens acht Tote bei Tropensturm „Grace“
Mindestens acht Tote bei Tropensturm „Grace“
(dpa) - Der Tropensturm „Grace“ hat in Mexiko für Überschwemmungen und Erdrutsche gesorgt. Mindestens acht Menschen kamen im Osten des lateinamerikanischen Landes ums Leben, wie die Regierung des Bundesstaats Veracruz an der Golfküste am Samstag mitteilte. Unterdessen bereiteten sich die Menschen im Nordosten der USA auf die Ankunft des Tropensturms „Henri“ vor.
Eine Frau und fünf Kinder seien bei einem Erdrutsch in der Ortschaft Banderilla ums Leben gekommen, sagte der Gouverneur von Veracruz, Cuitláhuac García Jiménez. Ein Mann sei in Poza Rica getötet worden und ein weiteres Kind beim Einsturz eines Hauses in Xalapa ums Leben gekommen. Präsident Andrés Manuel López Obrador sprach den Angehörigen sein Beileid aus.
„Grace“ war als Hurrikan auf die mexikanische Golfküste getroffen und hatte über Land dann rasch an Kraft verloren. Allerdings sorgte er für heftigen Regen. Der Zivilschutz berichtete von Erdrutschen und Überschwemmungen in mehreren Bundesstaaten. „Wir fordern die Bevölkerung auf, sich nicht in falscher Sicherheit zu wiegen“, sagte Gouverneur García. „Auch wenn der Sturm vorüber ist, ist die Notlage noch nicht vorbei.“
Bäume entwurzelt, Straßen überflutet
In fast zwei Dutzend Ortschaften im Bundesstaat Veracruz wurden Bäume entwurzelt und Straßen überflutet. Der starke Wind ließ zudem zahlreiche Strommasten umstürzen. Über eine halbe Million Menschen seien vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen, teilte das Versorgungsunternehmen CFE mit. Wegen des Sturms wurden mehrere Flüge nach Veracruz, Tampico, Reynosa, Culiacán und Huatulco gestrichen.
In Mexiko-Stadt erhöhten die Behörden die Alarmstufe. In mehreren Stadtteilen kam es zu Überschwemmungen. Die Stadtverwaltung rief die Bevölkerung der Millionenmetropole zur Vorsicht auf.
„Grace“ hatte Mexiko gleich zweimal getroffen: Als Tropensturm war er am Donnerstag zunächst über die bei Urlaubern beliebte mexikanische Halbinsel Yucatán gezogen. Dort verursachte er Sachschäden und weitreichende Stromausfälle, Menschen kamen aber nicht zu Schaden. Über dem Golf von Mexiko nahm der tropische Wirbelsturm dann erneut an Fahrt auf und traf als Hurrikan auf die Ostküste des lateinamerikanischen Landes.
Großkonzert in New York abgebrochen
Während „Grace“ über Zentralmexiko hinweg zog, verlor der Sturm immer mehr an Kraft und wurde zu einem Tiefdruckgebiet heruntergestuft. Allerdings könnte es nun im Westen auf den Pazifik hinausziehen und dort wieder an Kraft gewinnen, wie der Wetterdienst mitteilte. Erlangt er dort wieder Sturmstärke, würde er nach der Liste des US-Hurrikanzentrums den Namen „Marty“ erhalten.
Erste Ausläufer von Tropensturm „Henri“ erreichten in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) den Nordosten der Vereinigten Staaten. Im Central Park von New York City musste wegen eines schweren Gewitters ein Großkonzert zum erhofften Ende der Corona-Pandemie mit Dutzenden Musikstars abgebrochen werden. Es wurde mit Stromausfällen, Sturmfluten an der Küste und Überschwemmungen im Landesinneren gerechnet. In manchen Küstenstädten im Bundesstaat Connecticut riefen die Behörden einige Bewohner dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen.
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