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Mindestens 20 Verletzte: Schwere Waldbrände in Portugal
International 5 2 Min. 22.07.2019 Aus unserem online-Archiv

Mindestens 20 Verletzte: Schwere Waldbrände in Portugal

Mindestens 20 Verletzte: Schwere Waldbrände in Portugal

Foto: AFP
International 5 2 Min. 22.07.2019 Aus unserem online-Archiv

Mindestens 20 Verletzte: Schwere Waldbrände in Portugal

In den Kreisen Vila de Rei, Mação und Sertã rund 200 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Lissabon brennt der Wald. Ein Mann musste schwerverletzt in eine Spezialklinik gebracht werden.

(dpa/SC) - Bei schweren Waldbränden im Zentrum Portugals sind mindestens 20 Menschen verletzt worden. Unter den 20 Verletzten sind auch acht Feuerwehrleute, wie der portugiesische Innenminister  Eduardo Cabrita mitteilte. Ein Mann habe schwerste Brandverletzungen erlitten und sei in eine Klinik in Lissabon geflogen worden, berichtete die Zeitung "Público" unter Berufung auf die Behörden.


Waldbrand in Vianden: 70 Einsatzkräfte und mehrere Evakuierungen
Mehrere Personen mussten am Montag nach einem Waldbrand in Vianden evakuiert werden.

Rund 1800 Feuerwehrleute bekämpften am Wochenende die Flammen in den Kreisen Vila de Rei, Mação und Sertã rund 200 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Lissabon, teilte der Zivilschutz mit. Die Arbeit der Helfer wurde durch starke Winde erheblich erschwert. In der Region stehen außerdem überwiegend Eukalyptusbäume, die mit ihren leicht öligen Blättern besonders leicht Feuer fangen.

Durch die bevorstehende Hitzewelle, von der auch Portugal diese Woche nicht verschont bleiben wird, könnte sich die Situation noch weiter zuspitzen.

Besorgniserregend sei die Lage in Vila de Rei, wo die Flammen am Sonntag noch außer Kontrolle gewesen seien, hieß es. Wegen der Brände sagte der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa am Wochenende alle seine Termine ab. Das Staatsoberhaupt verfolge die Brandbekämpfung, teilte das Präsidialamt mit.


24.08.2018, Brandenburg, Klausdorf: Hell erleuchtet ist ein brennender Wald nahe Klausdorf, der gerade versucht wird, mit einem Wasserstrahl aus einem Fahrzeuges der Feuerwehr zu löschen. Ein Feuer hat sich im Südwesten Brandenburgs auf einer großen Waldfläche ausgebreitet. Rund 300 Einsatzkräfte bekämpfen den Waldbrand südwestlich von Berlin. Die Behörden ließen drei Dörfer räumen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Erst stehen 5 Hektar in Flammen, am Abend schon 300: Ein Waldbrand in Brandenburg breitet sich rasend schnell aus. Hunderte Menschen müssen ihre Häuser verlassen.

Die Flammen loderten nur rund 20 Kilometer vom Kreis Pedrógão Grande entfernt, wo im Juni 2017 verheerende Brände 64 Menschen das Leben kosteten. Es war die schlimmste Katastrophe in der jüngeren Geschichte Portugals.

Die starken Winde und die hohen Temperaturen von bis zu 35 Grad erschwerten derweil den amtlichen Angaben zufolge die Bekämpfung der seit Samstagnachmittag wütenden Flammen. Im Fernsehen beklagte sich ein Bewohner von Mação, es seien nicht genug Feuerwehrleute im Einsatz. "Wir selbst müssen die Flammen mitbekämpfen", sagte er. Auch der Bürgermeister von Vila de Rei, Ricardo Aires, behauptete, es mangele an Personal und an Mitteln.


Bild vom 17. Juni 2017: Ein ausgebranntes Auto in Figueiro dos Vinhos.
Bild vom 17. Juni 2017: Ein ausgebranntes Auto in Figueiro dos Vinhos.
Foto: AFP

Großflächige Waldbrände haben in Portugal traurige Präzedenz. Der bislang größte Waldbrand Portugals brach 1966 in der Nähe der Kleinstadt Sintra, unweit von Lissabon. Das Feuer loderte sieben Tage lang und 25 Menschen kamen bei dem Brand ums Leben. Die Toten gehörten allesamt dem Militär an.   

Auch während der Hitzewelle von 2003 blieb Portugal nicht verschont: Schätzungen zufolge starben im August des Jahres 2003 rund 2.000 Leute an den Folgen der Hitze - in der Kleinstadt Amareleja stiegen die Temperaturen bis auf 48 Grad. Bei den Waldbränden kamen 18 Menschen ums Leben und rund 10 Prozent der portugiesischen Wälder wurden zerstört. Die Brände wurden durch die Sirocco-Winde noch weiter angefacht.


TOPSHOT - A villager of Sanguinheira stands in front of the gate of her house as a wildfire approaches the village in Macao, central Portugal, on July 25, 2017.  / AFP PHOTO / PATRICIA DE MELO MOREIRA
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Gut einen Monat nach den verheerenden Bränden mit 64 Toten halten brennende Wälder in Portugal die Feuerwehr weiter in Atem. Nach Angaben des Zivilschutzes wüteten am Dienstag in Portugal insgesamt 228 Waldbrände.

Der tödlichste Waldbrand in Portugals jüngster Geschichte ereignete sich am 17. Juni 2017. Vermutlich durch einen Blitzeinschlag brach ein Feuer aus, das in der zentralportugiesischen Bergregion um Pedrogao Grande rasch um sich griff. 66 Menschen kamen bei dem Waldbrand ums Leben, 47 davon alleine auf der Nationalstraße 236. 30 Personen, die dem Feuer zu entkommen versuchten, wurden in Ihren Autos von den Flammen überrascht.


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