Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Mehr Geld für Waffen
International 2 Min. 05.04.2016 Aus unserem online-Archiv
Weltweite Ausgaben für Rüstungsgüter steigen wieder

Mehr Geld für Waffen

Französischer Exportartikel: Kampfflugzeug vom Typ Rafale.
Weltweite Ausgaben für Rüstungsgüter steigen wieder

Mehr Geld für Waffen

Französischer Exportartikel: Kampfflugzeug vom Typ Rafale.
Foto: AFP
International 2 Min. 05.04.2016 Aus unserem online-Archiv
Weltweite Ausgaben für Rüstungsgüter steigen wieder

Mehr Geld für Waffen

Pierre LEYERS
Pierre LEYERS
Vier Jahre lang haben die schwedischen Friedensforscher einen Rückgang der Rüstungsausgaben beobachtet. 2015 sind diese Ausgaben wieder gestiegen. Um etwa ein Prozent auf umgerechnet rund 1,5 Billionen Euro.

(Bloomberg) - Die weltweiten Rüstungsausgaben sind im Jahr 2015 um ein Prozent auf 1,68 Billionen Dollar gestiegen. Das entspricht einem Anteil von rund 2,3 Prozent am globalen Bruttoinlandsprodukt, wie das Stockholmer Institut für Friedensforschung (Sipri) am Dienstag mitteilte. Real war das der erste Anstieg der Ausgaben, seit die USA mit ihrem Truppenrückzug aus dem Irak und Afghanistan begonnen haben.

Mit 596 Mrd. Dollar gaben die USA am meisten für Rüstung aus, doch lagen ihre Ausgaben 2014 noch 2,4 Prozent höher. China erhöhte seine Militärausgaben laut Sipri indessen um 7,4 Prozent auf 215 Mrd. Dollar.

Unsicherheit in Osteuropa

Sorgen über einen möglichen Vorstoß Russlands in das Territorium der Nato nach der Annexion der Krim sowie die Kämpfe in der Ostukraine führten in Osteuropa zu höheren Rüstungsausgaben. Und die Ambitionen Chinas im Südchinesischen Meer ließen die Rüstungskäufe der südostasiatischen Länder steigen.

China rüstet auf: Parade vor der Großen Halle des Volkes in Peking.
China rüstet auf: Parade vor der Großen Halle des Volkes in Peking.
AFP

Die Rüstungsetats waren seit der Finanzkrise unter Druck. Einige der Länder mit den höchsten Budgets, darunter Großbritannien, Frankreich und Deutschland, fuhren ihre Rüstungsausgaben im Rahmen von Sparprogrammen zurück. Doch nach den Terrorattacken in Paris und der Ausweitung von Militäraktionen gegen den sogenannten Islamischen Staat, planen diese Länder 2016 "kleine Erhöhungen", wie Sam Perlo-Freeman, der Autor des Sipri-Berichts, schreibt.

Saudi-Arabien vor Russland

Russland, wo die sinkenden Erlöse aus den Ölexporten die Wirtschaft belasten, fiel bei den Rüstungsausgaben weltweit gesehen auf den vierten Rang zurück, während Saudi-Arabien auf den dritten Platz kam. Das arabische Land, das auch von den niedrigen Ölpreisen betroffen ist, hätte seine Rüstungsausgaben auch gekürzt, wenn nicht die 5,3 Mrd. Dollar teure Militäraktion im Jemen gewesen wäre.

Der russische Verteidigungshaushalt steht nominal vor einem leichten Rückgang und real vor einer Verringerung um acht Prozent, schreibt Perlo-Freeman. Saudi-Arabien plane dagegen eine "große Kürzung", wolle aber eine erhebliche Haushaltsreserve vorhalten.

Indien rüstet auf

Indien, wo die Rüstungskonzerne BAE Systems Plc, Boeing Co., Lockheed Martin Corp. und Saab AB dieses Jahr um Aufträge buhlen, hatte  2015 den sechstgrößten Rüstungsetat, hinter dem fünftplatzierten Großbritannien. Analysten von IHS Jane sehen Indien im Jahr 2017 bereits auf Platz vier mit einer Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 13,1 Prozent auf insgesamt 50,7 Mrd. Dollar.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Weltweit haben acht Staaten derzeit 4400 Atomwaffen einsatzbereit, fast die Hälfte davon sogar in „erhöhter Einsatzbereitschaft“. Dies geht aus dem Jahrbuch zur Rüstung und Abrüstung 2012 des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes Sipri hervor.
Raketentest in Pakistan: Indien und Pakistan sind nach Sipri-Angaben dabei, neue Trägersysteme für Atomsprengköpfe zu entwickeln.
Die asiatischen Nachbarn China und Russland wollen ihre strategischen und wirtschaftlichen Beziehungen ausbauen. Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin traf zu einem zweitägigen Besuch in Peking ein.
Russlands Ministerpräsident Putin ist zu Gesprächen nach China gereist. Hier beim Empfang von Amtskollege Wen Jiabao. Foto: Jason Lee