Maggy Nagel: „T minus 170 Tage bis zur Expo"
Maggy Nagel: „T minus 170 Tage bis zur Expo"
Es ist bereits ein Jahr her, dass Maggy Nagel das letzte Mal einen Fuß nach Dubai gesetzt hat. Und es ist eine Untertreibung zu sagen, dass sie sich auf die Reise freut: „Im Mai, je nach Fortschritt der Impfungen, sollte ich in der Lage sein, eine luxemburgische Delegation zu begleiten“, tröstet sich die Luxemburger Kommissarin für die Expo 2020, welche die Teilnahme des Großherzogtums an der Weltausstellung beaufsichtigt.
Die Veranstaltung wurde wegen der Corona-Krise um ein Jahr auf den 1. Oktober 2021 verschoben. Der Countdown läuft: „T minus 170 Tage“, so die ehemalige Kulturministerin (DP).
Seit zwölf Monaten begleitet das Team um Maggy Nagel nicht nur den Bau des 5.000 Kilometer entfernten Luxemburger Pavillons, sondern auch die Mobilisierung von Partnern und Sponsoren. "Die Organisatoren der Ausstellung haben es geschafft, die 192 teilnehmenden Länder davon zu überzeugen, trotz der Verschiebung des Termins weiterzumachen. Und wir konnten alle unsere Unterstützer behalten. Verwaltungen, Ministerien, Firmen: Niemand hat uns im Stich gelassen." Dies sei besonders wichtig, um die Finanzierung sicherzustellen, für das die Regierung ein Budget von 32 Millionen Euro vorgesehen hat.
Alle Ausgaben im Blick
„Und derzeit halten wir an diesem Budget fest“, sagt die Kommissarin zu allen Personen, die sich über die Mehrkosten wegen der Covid-Krise Gedanken machen.
Die Bauarbeiten, der größte Kostenpunkt, schreiten gemäß den aktuellen Gesundheitsvorschriften gut voran. Die Architekten von Metaform sowie die luxemburgische Botschaft behalten die Handwerker ständig im Auge - und die Kosten: "Dann gibt es immer noch eine Videokamera, die an das dreistöckige Gebäude angeschlossen ist, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist."
Kürzlich wurde die Außenfassade installiert. Nun sei es an der Zeit, sich um die Innenräume zu kümmern, den neuen “Melusina-Raum" einzurichten und die originelle Szenografie aufzubauen.
Auf den 3.650 Quadratmeter des Pavillons wird sich Luxemburg dann bis zum 31. März 2022 von seiner besten Seite präsentieren: Wirtschaftlich, kulturell, touristisch, natürlich.
Inklusive seiner Winzer, deren Weinflaschen von einer Jury ausgewählt wurden. „Diese Weine wurden bereits vor der Terminverschiebung gekauft. Seitdem haben wir sie gut gelagert. Und jeder weiß, dass ein weiteres Jahr im Keller dem Wein nicht schaden kann.“
Doch andererseits mussten einige Anpassungen vorgenommen werden. Wie die Liste der Studenten der Hotelfachschule, die ausgewählt wurden, um in den Küchen des eigens in Dubai eingerichteten Restaurants der Schengen Lounge zu kochen. „Die Klasse, die anfangs ausgewählt wurde, hat ihre Ausbildung beendet. Also haben wir andere Freiwillige für dieses Abenteuer gesucht.“
Aber auch die übrigen Veranstaltungshighlights, der Besuch von Kulturschaffenden oder Vertretern aus Finanzen, Handel, Industrie, Technik oder Handwerk, wollen alle dabei sein. „Wir wissen nur, dass die sanitären Bedingungen anders sein werden und dass dies Auswirkungen auf die Besucherzahlen haben wird.“
Außerdem nennen die Organisatoren von Dubai 2020 nicht mehr die Zahl von 25 Millionen Besuchern, die in sechs Monaten erwartet werden. „Sie verlassen sich lieber auf die Qualität dieser Gäste und deren Sicherheit“, so Nagel. Wärmebildkameras, Masken und Abstandsregel werden also den Zustrom reduzieren. „Nur der luxemburgische Pavillon soll weiterhin in der Lage sein, etwa 10.000 bis 15.000 Besucher pro Tag zu empfangen.“
In 170 Tagen können noch viele coronabedingte Veränderungen auftreten. Aus diesem Grund verrät die Kommissarin: "Wir verfolgen zum Beispiel genau, wie Japan versucht, die Olympischen Spiele in Tokio Ende Juli zu organisieren. Das wird ein guter Test sein. Dann wird sich zeigen, ob es ein Anlauf oder ein weiterer Fehlstart ist."
Dieser Artikel wurde aus dem französischen übersetzt.
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