Macron und Hollande Seite an Seite bei Weltkriegs-Gedenken
Macron und Hollande Seite an Seite bei Weltkriegs-Gedenken
(dpa) - Der künftige französische Präsident Emmanuel Macron und Amtsinhaber François Hollande haben gemeinsam an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 72 Jahren erinnert.
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Die beiden Politiker hielten am Montag für eine Schweigeminute am Grab des unbekannten Soldaten unter dem Pariser Triumphbogen inne. Anschließend ertönte erst die französische Nationalhymne Marseillaise, dann das „Lied der Partisanen“. Die Zeremonie ist Tradition am französischen Feiertag zum Sieg über Nazi-Deutschland, das am 8. Mai 1945 kapituliert hatte.
Hollande hatte zuvor einen Kranz an der Statue von General Charles de Gaulle niedergelegt, der im Zweiten Weltkrieg die französische Exilregierung angeführt hatte. Begleitet von einer Motorrad- und Reiter-Eskorte der Republikanischen Garde fuhr Hollande anschließend über den Prachtboulevard Champs-Élysées zum Triumphbogen.
2012 hatte auch der damalige konservative Präsident Nicolas Sarkozy seinen sozialistischen Nachfolger Hollande wenige Tage vor der Amtsübergabe eingeladen, der Zeremonie am 8. Mai beizuwohnen.
Treffen mit Merkel
Macron will kurz nach seiner Amtsübernahme nach Berlin fliegen, um dort Bundeskanzlerin Angela Merkel zu treffen. Der Antrittsbesuch in Deutschland werde Macrons erste offizielle Auslandsreise sein, sagte die französische Europaabgeordnete Sylvie Goulard am Montag dem Sender CNews. Noch unklar sei nur, ob Macron vorher vielleicht noch im Ausland stationierte französische Truppen besuchen werde.
Einen genauen Termin für die geplante Berlin-Reise nannte Goulard nicht. Der Mitte-Links-Politiker Macron wird allerdings spätestens am kommenden Sonntag die Amtsgeschäfte vom sozialistischen Präsidenten François Hollande übernehmen.
Stolperstein Parlamentswahlen
Emmanuel Macron hat die Präsidentenwahl klar gewonnen. Doch welchen Kurs das Land in den kommenden fünf Jahren fährt, hängt auch von den Parlamentswahlen am 11. und 18. Juni ab.
Die Nationalversammlung kann per Misstrauensvotum die Regierung stürzen. Der Präsident ist daher faktisch gezwungen, einen Premierminister zu ernennen, der eine Mehrheit der Abgeordneten hinter sich hat. Das kann dazu führen, dass Präsident und Premierminister aus zwei verschiedenen politischen Lagern kommen („Kohabitation“).
Frankreich wählt Präsident und Nationalversammlung ganz bewusst im Abstand von nur wenigen Wochen: Das erhöht die Chancen, dass ein neuer Staatschef auch eine Mehrheit der Abgeordneten hinter sich hat und damit sein Programm umsetzen kann. Doch Macrons Bewegung „En Marche!“ ist erst ein gutes Jahr alt, viele ihrer Kandidaten sollen Polit-Newcomer sein. Und das französische Mehrheitswahlrecht macht den Ausgang schwer kalkulierbar.
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