Macron lockert Corona-Beschränkungen in Frankreich
Macron lockert Corona-Beschränkungen in Frankreich
(dpa) - Angesichts einer verbesserten Corona-Lage hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erste Lockerungen der strengen Beschränkungen im Land angekündigt. „Der Höhepunkt der zweiten Welle ist vorbei“, sagte Macron am Dienstagabend bei einer Ansprache im französischen Fernsehen. Die Bemühungen hätten sich ausgezahlt - man müsse diese aber nun fortsetzen.
Einzelhandelsgeschäfte, die bisher geschlossen waren, könnten von diesem Wochenende an wieder öffnen, sagte der 42-Jährige. Bürger müssen zwar weiter Bescheinigungen ausfüllen, wenn sie auf die Straße gehen und beispielsweise einkaufen wollen. Seit Ende Oktober dürfen die Menschen nur mit triftigem Grund das Haus verlassen. Allerdings seien Spaziergänge und Sport ab dem Wochenende in einem Radius von 20 Kilometern für drei Stunden erlaubt. Bisher ist nur eine Stunde in einem Radius von einem Kilometer gestattet.
Nächtliche Ausgangssperre statt Ausgangsbeschränkungen
Bars und Restaurants sollen aber vorerst geschlossen bleiben - ihre Wiederöffnung ist erst für den 20. Januar vorgesehen. Macron gab einen Ausblick auf die kommenden Wochen. So solle es ab dem 15. Dezember keine Ausgangsbeschränkungen mehr geben - allerdings eine nächtliche Ausgangssperre ab 21 Uhr. Diese sei für Weihnachten und Silvester ausgesetzt. Wenn die Lage es zulasse, könnten auch Kinos und Theater unter bestimmten Bedingungen ab Mitte Dezember wieder öffnen.
Frankreich ist schwer von der Corona-Krise betroffen. Über 50.000 Menschen starben seit Ausbruch der Pandemie. Das Land mit seinen 67 Millionen Einwohnern dürfte nach Einschätzung der Gesundheitsbehörden den Höhepunkt der zweiten Pandemie-Welle überschritten haben. „Es ist uns gelungen, die Zirkulation des Virus zu verlangsamen“, betonte der französische Präsident.
Skigebiete bleiben vorerst geschlossen
Ungeachtet dessen sprach sich Macron gegen eine rasche Öffnung von Wintersportorten aus. Es laufe zwar dazu noch eine Abstimmung der Regierung, doch es erscheine ihm unmöglich, eine Öffnung für die Feiertage am Jahresende ins Auge zu fassen.
Eine Wiedereröffnung im Januar „unter guten Bedingungen“ sei vorzuziehen. „Wir werden uns zu diesem Thema mit unseren europäischen Nachbarn abstimmen“, fügte der 42-Jährige hinzu. Frankreich hat wichtige Wintersportzentren in den Alpen und in den Pyrenäen.
Vor Macrons Äußerungen hatte Italiens Vorstoß für einen späteren Start der Wintersportsaison in der EU einen Streit unter den Alpenländern ausgelöst. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte will Skigebiete mindestens bis zum 10. Januar geschlossen halten. Österreich reagierte darauf mit vehementer Ablehnung.
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