Die EU-Innenminister sind sich bei der Verteilung von 55.000 Flüchtlingen näher gekommen. Luxemburg übernimmt seine Verantwortung ebenfalls.
(dpa) - Im Streit um die Verteilung von insgesamt 60 000 Flüchtlingen haben die EU-Länder ihr Ziel erneut verfehlt. Allerdings verständigten sich die EU-Innenminister am Montag in Brüssel auf die Verteilung von 54 760 Migranten, wie die luxemburgische EU-Vertretung über den Kurzmitteilungsdienst Twitter erklärte.
Dabei sollen 22 504 Menschen aus Ländern außerhalb der EU aufgenommen werden. Hier geht es um Flüchtlinge aus Lagern nahe der syrischen Grenze. Weitere 32 256 Migranten sollen aus den Mittelmeer-Ankunftsländern Italien und Griechenland auf andere EU-Länder verteilt werden. „Zusätzliche Anstrengungen nötig bis Jahresende“, teilte die luxemburgische Vertretung mit.
350 nach Luxemburg
Wie zudem aus Diplomatenkreisen in Brüssel verlautete, könnte das Großherzogtum in den kommenden 24 Monaten 350 Asylsuchenden Obdach gewähren.
Das Sondertreffen am Montag war nötig geworden, nachdem eine Einigung Anfang Juni gescheitert war. Nach Angaben eines Diplomaten wollen die Staaten im Dezember versuchen, die verbleibende Lücke zu füllen.
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