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Lebenslänglich für Madsen
International 7 25.04.2018 Aus unserem online-Archiv

Lebenslänglich für Madsen

Die schwedische Journalistin Kim Wall verschwand vom U-Boot des Dänen Peter Madsen. Später wurde ihre zerstückelte Leiche gefunden.

Lebenslänglich für Madsen

Die schwedische Journalistin Kim Wall verschwand vom U-Boot des Dänen Peter Madsen. Später wurde ihre zerstückelte Leiche gefunden.
Fotos: AFP
International 7 25.04.2018 Aus unserem online-Archiv

Lebenslänglich für Madsen

Der dänische Erfinder Peter Madsen ist wegen des Mordes an der schwedischen Journalistin Kim Wall auf seinem U-Boot zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Der dänische Erfinder Peter Madsen ist wegen des Mordes an der schwedischen Journalistin Kim Wall auf seinem U-Boot zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht in Kopenhagen sieht es als erwiesen an, dass Madsen die Frau auf sein U-Boot lockte und sie dort umbrachte.

Eine lebenslange Freiheitsstrafe bedeutet in Dänemark im Durchschnitt rund 15 Jahre Gefängnis. Nach 12 Jahren kann bei der Königin eine Begnadigung beantragt werden. Nur wenige Gefangene bleiben tatsächlich bis zum Ende ihres Lebens hinter Gittern.

Die junge Journalistin Kim Wall war am 10. August 2017 für ein Interview mit dem in Dänemark bekannten Erfinder Madsen in seinem U-Boot auf den Øresund, die Meerenge zwischen Dänemark und Schweden, gefahren. In der Nacht meldete ihr Freund sie als vermisst. Am nächsten Vormittag tauchte die „Nautilus“ auf, sank dann aber. Die Retter fischten nur Madsen aus dem Wasser. Teile von Walls Leiche - Kopf, Torso, schließlich Beine und Arme - fand man in den kommenden Tagen und Wochen im Meer.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Madsen Wall im U-Boot fesselte und mit spitzem Werkzeug auf sie einstach. Dann schnitt er ihr womöglich den Kopf ab. Die genaue Todesursache konnte allerdings nicht festgestellt werden. Weil man Stichwunden unter anderem in den Geschlechtsteilen fand, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Madsen Sex-Fantasien auslebte. Der 47-Jährige dagegen beschrieb einen tragischen Unfall, bei dem Wall im U-Boot erstickt sei. Bis zum Schluss betonte er im Prozess, er habe sie nicht vorsätzlich getötet.

Vor Gericht kamen immer wieder auch grausame Details zu Tage. So wurden Videos von Hinrichtungen und Enthauptungen gezeigt, die auf einer von Madsens Festplatten gespeichert waren. Er sei vom Tod fasziniert gewesen und habe vom perfekten Verbrechen geträumt, sagten Zeugen aus.


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