Grenzenloses Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus
Grenzenloses Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus
(dpa/lrs) - Erstmals hat der rheinland-pfälzische Landtag gemeinsam mit Parlamentariern aus der internationalen Großregion der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. In einer Sitzung in Trier erinnerte Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) am Freitag daran, dass das NS-Regime nach Mai 1940 auch aus Luxemburg, Belgien und Frankreich Juden systematisch in Konzentrationslager deportieren ließ. „Wie bereits im Osten, so bauten deutsche Truppen auch im Westen die verbrecherischen Strukturen eines totalitären Staates auf“, sagte er vor gut 300 Gästen in der Konstantinbasilika.
Hering mahnte, die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen auch künftig lebendig zu halten. So stünden acht Lagerbaracken des ehemaligen Konzentrationslagers Bruttig-Treis bei Cochem heute noch ohne Hinweis auf das einstige KZ-Außenlager mitten in Bruttig. Dies sei „ein gutes Beispiel dafür, dass Orte des Schreckens nach Kriegsende bewusst in Vergessenheit geraten sollten“, sagte er. Die Sichtbarmachung solcher Erinnerungsorte dürfe nicht weiter verzögert werden. Sichtbare Orte der Erinnerung brauche es auch in der Großregion.
Die gemeinsame Gedenkveranstaltung mit Luxemburg, Belgien, Frankreich und dem Saarland markiert auch den Beginn der rheinland-pfälzischen Präsidentschaft im Interregionalen Parlamentarierrat der Großregion. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wollte eine Ansprache halten.
Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen.
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