Klimaschutz: Vor 15 Jahren trat das Kyoto-Protokoll in Kraft
Klimaschutz: Vor 15 Jahren trat das Kyoto-Protokoll in Kraft
Das im Rahmen der Klimakonvention der Vereinten Nationen erstellte Protokoll wurde beim Weltklimagipfel in Kyoto im Jahr 1997 beschlossen und hält Ziele zur Senkung von klimaschädlichen Emissionen, wie etwa Co2 und Methan fest. Es war ein Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel, der damals noch in den Kinderschuhen steckte.
191 Staaten erkannten das Protokoll schließlich an - doch längst nicht alle Industriestaaten spielten mit: Unter Präsident Bill Clinton wurde das Kyoto-Protokoll zwar von den USA unterschrieben, in Kraft trat es dort jedoch nie. Als eines der emissionsreichsten Länder der Welt stiegen die Vereinigten Staaten unter Präsident George W. Bush im Jahr 2001 aus - mit weitreichenden Folgen.
Das Protokoll sollte nämlich erst in Kraft treten, sobald mindestens 55 Länder, die zusammen über 55 Prozent der weltweiten Emissionen ausstoßen, das Abkommen ratifiziert haben. Ohne die USA waren die Pläne also vorerst auf Eis gelegt. Erst durch den Beitritt von Russland am 18. November 2004 konnte das Kyoto-Protokoll schließlich doch noch gerettet werden. Wenige Monate später trat es in Kraft.
Die erste Verpflichtungsperiode lief von 2008 bis 2012 - Ziel war es, bis zum Ende dieses Zeitraums die Treibhausgasemissionen durchschnittlich um mindestens 5,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken. Die EU und seine Mitgliedstaaten setzten ihr Ziel noch etwas höher: Der Emissionsausstoß sollte sich um mindestens 8 Prozent verringern. Dies konnte auch eingehalten werden - zwischen 2008 und 2012 konnte die EU im Vergleich zum Basisjahr 1990 sogar 12,2 Prozent einsparen.
Diesel und Benzin sind teurer geworden
Die zweite Verpflichtungsphase läuft in diesem Jahr aus. Um seine langfristigen Klimaziele erreichen zu können, führt Luxemburg demnächst eine CO2-Steuer ein. Ab 2021 soll die Tonne CO2 mit 20 Euro zu Buche schlagen, im Jahr 2022 und 2023 wird die Gebühr um jeweils fünf Euro erhöht. Durch eine Akzisenerhöhung von bis zu fünf Cent auf Diesel und bis zu drei Cent auf Benzin soll Anfang 2020 außerdem der Tanktourismus eingedämmt werden. Das Ziel der Regierung: 2020 sollen die Treibhausgasemissionen auf 8,1 Millionen Tonnen gesenkt werden. Im Jahr 2019 wurden voraussichtlich noch rund 9,1 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen.
Dass es im Großherzogtum Verbesserungspotenzial in Sachen Klimaschutz gibt, ist unumstritten: Am 16. Februar 2020, 15 Jahre auf den Tag nach dem Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls, begeht Luxemburg nämlich gleichzeitig auch seinen voraussichtlichen Erdüberlastungstag ("Earth Overshoot Day").
Will heißen: Wenn jedes Land der Erde seine natürlichen Ressourcen so schnell verbrauchen würde wie Luxemburg, bräuchte man fast 8 Erden, um die Bedürfnisse für ein Jahr zu decken. Luxemburg liegt damit im internationalen Vergleich auf einem traurigen zweiten Platz. Nur Katars voraussichtlicher Erdüberlastungstag war früher - am 11. Februar 2020.
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