Kirche muss "Anwalt" der Klima-Bewegung sein
Kirche muss "Anwalt" der Klima-Bewegung sein
(dpa/SC) - Thunberg trifft an diesem Mittwoch Papst Franziskus bei einer Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Am Freitag will die 16-Jährige zudem an einem Schulstreik in Rom teilnehmen.
"Ich weiß, dass das ein Feiertag ist, aber weil die Klimakrise nicht in Urlaub geht, werden wir das auch nicht tun", schrieb sie auf Twitter. Karfreitag, der Freitag vor Ostern, ist in Schweden ein gesetzlicher Feiertag, nicht aber in Italien.
Der Papst engagiert sich ebenfalls für den Klimaschutz. 2015 veröffentlichte er mit "Laudato Si" eine Enzyklika zu Umweltfragen und bezeichnete Leugner des Klimawandels als "dumm".
Vor dem Besuch der Klimaaktivistin Greta Thunberg bei Papst Franziskus haben mehrere katholische Bischöfe in Deutschland die weltweiten Schülerproteste für mehr Umweltschutz gelobt. "Ich bin der Ansicht, die Kirche muss Anwalt der "Fridays for Future"-Bewegung sein", sagte der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer der Deutschen Presse-Agentur. "Klimaschutz geht alle an. Deshalb müssen auf Worte und Absichtserklärungen auch Taten folgen. Daran erinnern Greta Thunberg und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter die Politik völlig zu Recht."
Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers zeigte sich ebenfalls beeindruckt von der Klima-Bewegung. "Die Jugendlichen, die Woche für Woche unter dem Motto auf die Straße gehen, imponieren mir", sagte das geistliche Oberhaupt des Bistums Dresden-Meißen. "Auch wenn sich über die Form des Protests vortrefflich diskutieren lässt, muss die Mahnung der Jugendlichen uns wachrütteln", sagte Timmerevers. "Nicht allein sie tragen Verantwortung für die Zukunft, auch wir müssen konsequent für das Morgen einstehen."
Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, ist ebenfalls ein Unterstützer der "Fridays for Future" Initivative: "Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement die Schülerinnen und Schüler das Thema Klimaschutz in die Öffentlichkeit tragen - auch wenn es zuweilen einige Pädagogen und Juristen aus verständlichen Gründen ärgert". "Dieser Protest ist zugleich ein Aufruf an uns alle, unsere Lebensweise zu prüfen und notwendige Änderungen konkret umzusetzen", teilte der katholische Bischof mit.
Auch in Luxemburg hat die "Fridays for Future"-Initiative Fuß gefasst. Der erste Klima-Protestmarsch durch Luxemburg-Stadt fand am 15. März statt. Rund 7.500 Schüler aus ganz Luxemburg versammelten sich an dem Freitag in der Hauptstadt um Lärm für den Klimaschutz zu machen. Nur 10 Tage später trafen sich Schüler der Vereinigung "Youth For Climate Luxembourg", Organisatoren der ersten Klimademo, mit Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel.
Am 24. Mai ist es wieder so weit: "Youth for Climate Luxembourg" rief Anfang April zu einem zweiten Protestmarsch durch die Stadt auf. Diesmal findet die Demo unter dem Namen "Global Strike For Future 2!" statt.
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