Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Junta in Myanmar löst Partei von Aung San Suu Kyi auf
International 29.03.2023
Myanmar

Junta in Myanmar löst Partei von Aung San Suu Kyi auf

Bei einer Demo im Februar 2021 zeigen Protestierende ihre Solidarität mit Aung San Suu Kyi.
Myanmar

Junta in Myanmar löst Partei von Aung San Suu Kyi auf

Bei einer Demo im Februar 2021 zeigen Protestierende ihre Solidarität mit Aung San Suu Kyi.
Foto: AFP
International 29.03.2023
Myanmar

Junta in Myanmar löst Partei von Aung San Suu Kyi auf

Das frühere Birma versinkt seit dem Umsturz 2021 in Chaos und Gewalt. Nun hat es die Partei einer politischen Ikone getroffen.

(dpa) Die Junta in Myanmar hat die Partei der entmachteten Ex-Regierungschefin Aung San Suu Kyi und Dutzende weitere oppositionelle Parteien aufgelöst. Suu Kyis „Nationale Liga für Demokratie“ (NLD) habe es versäumt, sich unter den neuen Gesetzen der Militärführung für die nächste Parlamentswahl zu registrieren, berichtete das Staatsfernsehen am späten Dienstagabend (Ortszeit). Ein Datum für die nach dem Putsch vom 1. Februar 2021 versprochene Abstimmung gibt es derweil noch immer nicht.


ARCHIV - 03.06.2019, Tschechien, Prag: Aung San Suu Kyi, damalige Regierungschefin von Myanmar, nimmt an einer Pressekonferenz mit dem tschechischen Premierminister Babis nach ihrem Treffen teil. In Myanmar hat ein Gericht die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu vier Jahren Haft verurteilt. Foto: Michaela Øíhová/CTK/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Friedensnobelpreisträgerin zu Haft verurteilt
Aung San Suu Ky sitzt seit dem Militärputsch von Anfang Februar in Myanmar im Hausarrest. Die Junta wirft ihr zahlreiche Vergehen vor.

Das frühere Birma versinkt seit dem Umsturz in Chaos und Gewalt. Die Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi wurde wegen verschiedener angeblicher Vergehen zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt und sitzt im Gefängnis. Das Militär geht mit brutaler Härte gegen jeden Widerstand von Bürgern und Anti-Junta-Milizen vor. Junta-Chef Min Aung Hlaing hatte am Montag bei einer großen Militärparade erklärt, eine Wahl könne nur in einem stabilen Umfeld durchgeführt werden.

Strenge Vorgaben für Parteien

Ende Januar hatte die Wahlkommission der Junta ein Gesetz zur Registrierung politischer Parteien für Wahlen verabschiedet, jedoch mit extrem komplizierten und unklaren Regeln. Politischen Parteien wurden strenge Vorgaben auferlegt, die kaum zu erfüllen waren. Insgesamt hätten sich bis zur gesetzten Frist am Dienstag 63 Parteien auf nationaler und lokaler Ebene registriert, so das Staatsfernsehen. 40 Parteien hätten die Deadline verpasst und würden damit automatisch aufgelöst, darunter die NLD.

„Wir hätten uns unter der Kontrolle der Junta niemals registrieren können, denn sie wollen alle ethnischen und oppositionellen Parteien auslöschen, um an der Macht zu bleiben“, sagte ein Mitglied von Suu Kyis Partei der Deutschen Presse-Agentur. „Warten wir ab, ob sie in dieser Krise überhaupt jemals eine Wahl abhalten.“


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Ein Jahr nach dem Putsch
Auch ein Jahr nach dem Militärputsch hat Myanmars brutale Junta das Land nicht unter Kontrolle.
(FILES) In this file photo taken on February 22, 2021, police prepare to disperse protesters taking part in a demonstration against the military coup in Naypyidaw. - On February 1, 2022, Myanmar marks one year since Myanmar's military seized power, ousting the civilian government and arresting its de facto leader Aung San Suu Kyi. (Photo by AFP)
Bei Gefechten in dem südostasiatischen Land sind 20 Mitglieder der Junta-Streitkräfte ums Leben gekommen - 125.000 Lehrer wurden suspendiert.
This handout photo taken and released by Dawei Watch on May 23, 2021 shows an elderly protester holding up the three finger salute during a demonstration against the military coup in Dawei's Launglone township. (Photo by Handout / DAWEI WATCH / AFP) / -----EDITORS NOTE --- RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / DAWEI WATCH " - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS