Japan: erster Coronafall nach Verlassen des Quarantäneschiffs
Japan: erster Coronafall nach Verlassen des Quarantäneschiffs
In Japan ist bei einer zunächst negativ auf das neue Coronavirus getesteten Passagierin des Kreuzfahrtschiffs „Diamond Princess“ nachträglich das Virus Sars-CoV-2 festgestellt worden. Das berichtete der japanische Fernsehsender NHK. Die Regierung in Tokio hatte der Frau in ihren 60ern erlaubt, das Schiff nach Ende der zweiwöchigen Quarantäne zusammen mit Hunderten anderen negativ getesteten Passagieren am Mittwoch zu verlassen. Sie durften mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren. Diese Entscheidung war unter Experten auf Unverständnis gestoßen.
Andere Länder stellten dagegen ihre Landsleute nach Rückholung in ihre Heimat erneut unter Quarantäne. Der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato musste einräumen, dass es sein Ministerium bei 23 Passagieren versäumt hatte, vor ihrer Ausschiffung die nötigen Virustests vorzunehmen. Er bereue den „Fehler“, wurde Kato von japanischen Medien zitiert. Man werde dafür sorgen, dass sich so ein Fehler nicht wiederhole.
Crewmitglieder bleiben vorerst auf dem Schiff
Die 23 Passagiere seien vor dem 5. Februar negativ getestet worden. Nach Verhängung der Quarantäne waren sie dann nicht mehr getestet worden. Auch wer negativ getestet worden ist, kann offenbar später doch das Virus in sich tragen.
Mehr als 100 Passagiere des Schiffes, die zwar negativ getestet wurden, aber engen Kontakt mit Infizierten an Bord hatten, wurden am Samstag ebenfalls von Bord und in eine Quarantäneeinrichtung an Land gebracht. Ursprünglich hatte die japanische Regierung geplant, die Menschen vorerst weiter an Bord zu lassen. Auch rund 1.000 Crewmitglieder bleiben vorerst auf dem Kreuzfahrtschiff in Yokohama. Ursprünglich hatten sich 3.700 Menschen an Bord des Schiffes befunden.
Von den Crewmitgliedern und Passagieren des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ in Japan sind mittlerweile weitere 57 positiv auf das neue Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden.
32 Passagiere zurück in Großbritannien, vier positive Fälle
Vier von 32 Passagieren des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“, die per Flugzeug von Japan nach Großbritannien zurückgebracht worden waren, haben sich mit dem neuen Coronavirus infiziert. Alle waren vor Abflug der Maschine auf den Erreger getestet worden: Bei ihnen konnte zu dem Zeitpunkt das Virus nicht nachgewiesen werden; sie zeigten auch keinerlei Symptome. Alle Passagiere kamen nach ihrer Ankunft am Samstag in Südengland vorsichtshalber trotzdem in eine 14-tägige Quarantäne.
Damit ist die Gesamtzahl der Infizierten in Großbritannien auf 13 gestiegen, wie Ärzte am Sonntag mitteilten. 30 der Passagiere sind Briten, zwei haben die irische Staatsangehörigkeit. Alle durften zuvor zwei Wochen lang nicht von Bord des Kreuzfahrtschiffes, das vor der Küste Japans lag.
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