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Italien: Virus-Spuren schon im Dezember in Abwasser entdeckt
International 19.06.2020 Aus unserem online-Archiv

Italien: Virus-Spuren schon im Dezember in Abwasser entdeckt

Spuren des Erregers wurden in Abwasserproben aus Mailand und Turin entdeckt.

Italien: Virus-Spuren schon im Dezember in Abwasser entdeckt

Spuren des Erregers wurden in Abwasserproben aus Mailand und Turin entdeckt.
Foto: Ralf Hirschberger/dpa
International 19.06.2020 Aus unserem online-Archiv

Italien: Virus-Spuren schon im Dezember in Abwasser entdeckt

Erst Ende Februar waren Infektionsherde in Italien bekanntgeworden, doch Abwasseruntersuchungen zufolge könnte das Virus bereits im Dezember in Mailand und Turin gewesen sein.

(dpa) - Das Corona-Virus zirkulierte in Italien offenbar schon Monate vor dem Bekanntwerden des Ausbruchs. Spuren des Erregers seien in Abwasserproben aus Mailand und Turin entdeckt worden, die aus dem vergangenen Dezember stammen, teilte das nationale italienische Gesundheitsinstitut ISS am Donnerstagabend in Rom mit. Die Gewässerproben seien wie „Spione“ für den Umlauf des Virus in der Bevölkerung eingesetzt worden.

Erst Ende Februar waren zwei Infektionsherde in Italien bekanntgeworden, in der Lombardei und in Venetien. Experten gehen seit langem davon aus, dass das Virus aber schon Wochen vorher in Italien kursierte. Für die Studie untersuchte das Institut 40 Abwasserproben aus Kläranlagen der norditalienischen Städte, die von Oktober 2019 bis Februar 2020 gesammelt worden waren, wie ISS-Forscherin Giuseppina La Rosa erklärte. Zudem wurden 24 Kontrollproben von September 2018 bis Juni 2019 ausgewertet, in denen das Virus sicher ausgeschlossen werden konnte.

Erbgut von Sars-Cov-2 war demnach in Proben aus Mailand und Turin vom 18. Dezember 2019 und aus Bologna vom 29. Januar 2020 nachweisbar. In denselben Städten wurden im Januar und Februar ebenfalls positive Proben gefunden. Die Proben vom Oktober und November 2019 waren dagegen alle negativ.


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Das ISS betonte, dass die Entdeckung der Virusspuren nicht automatisch bedeute, dass die Hauptübertragungsketten, die zu dem schweren Verlauf der Epidemie in Italien geführt haben, aus diesen allerersten Fällen entstanden seien. Für die Kontrolle der Verbreitung des Virus könnten Gewässerproben aber hilfreich sein. Das ISS wies auf Abwasser-Studien in Frankreich und Spanien hin, die zu ähnlichen Ergebnissen gekommen seien.

In Italien sind mehr als 34.000 Menschen im Zuge der Pandemie gestorben, fast 240.000 haben sich nach Angaben des Zivilschutzes bisher mit dem Virus angesteckt. Besonders betroffen sind nach wie vor die Regionen Lombardei mit der Metropole Mailand, Piemont mit der Stadt Turin, Venetien und die Emilia-Romagna.


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