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Irlands Premier Kenny besorgt um Machtgleichgewicht in Nordirland
International 11.06.2017 Aus unserem online-Archiv
Zerbrechlicher Frieden

Irlands Premier Kenny besorgt um Machtgleichgewicht in Nordirland

Ministerpräsident Enda Kenny befürchtet eine destabilisierende Wirkung der neuen Koalition in London.
Zerbrechlicher Frieden

Irlands Premier Kenny besorgt um Machtgleichgewicht in Nordirland

Ministerpräsident Enda Kenny befürchtet eine destabilisierende Wirkung der neuen Koalition in London.
Foto: AFP
International 11.06.2017 Aus unserem online-Archiv
Zerbrechlicher Frieden

Irlands Premier Kenny besorgt um Machtgleichgewicht in Nordirland

Volker BINGENHEIMER
Volker BINGENHEIMER
Irlands Premierminister Enda Kenny hat nach der britischen Parlamentswahl mit seiner Amtskollegin Theresa May über Nordirland gesprochen.

(dpa) - Irlands Premierminister Enda Kenny hat nach der britischen Parlamentswahl mit seiner Amtskollegin Theresa May über seine Sorge um das Machtgleichgewicht in Nordirland gesprochen. Er habe der britischen Regierungschefin gesagt, dass nichts passieren solle, was das Karfreitagsabkommen aufs Spiel setze, schrieb Kenny am Sonntag auf Twitter. May verhandelt derzeit mit der nordirisch-unionistischen DUP über die Duldung einer konservativen Minderheitsregierung.

Republikaner in Nordirland befürchten, dass eine Zusammenarbeit der DUP mit der Londoner Regierung den Unionisten Vorteile bringen werde. Das Karfreitagsabkommen von 1998 sichert den zerbrechlichen Frieden in Nordirland und regelt unter anderem die Teilung der Macht zwischen pro-irischen Republikanern und pro-britischen Unionisten. Es schreibt Irland und Großbritannien zudem Neutralität in nordirischen Angelegenheiten vor.

Thema sei auch gewesen, dass im britischen Unterhaus nun keine republikanischen Abgeordneten mehr sitzen, schrieb Kenny. Die republikanische nordirische Social Democratic and Labour Party hatte ihre drei Sitze bei der Wahl am Donnerstag verloren, dafür gewann die pro-irische Sinn Fein drei Sitze hinzu. Allerdings nehmen die Abgeordneten von Sinn Fein ihre Plätze im Westminster-Parlament traditionell nicht ein. Die Partei hat schon angekündigt, dass sie auch diesmal nicht davon abrücken wird.


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