Immer mehr Kämpfer bei der Terrormiliz Islamischer Staat
Immer mehr Kämpfer bei der Terrormiliz Islamischer Staat
(dpa) - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben des UD-Geheimdienstes CIA zwischen 20 000 und 31 500 Kämpfer im Irak und in Syrien. Das berichtete der US-Nachrichtensender CNN am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf einen CIA-Sprecher. Diese Gesamtzahl sei durch eine verstärkte Rekrutierung seit Juni gestiegen. Gründe für den stärkeren Zulauf seien unter anderem „Erfolge auf dem Schlachtfeld und die Ausrufung eines Kalifates“. Zudem habe die Miliz zusätzliche Informationsquellen erschlossen.
Inzwischen formiert sich im Kampf gegen die Terrormiliz eine immer größere Allianz mit den USA. Zehn arabische Länder wollen sich an dem von Washington geschmiedeten Bündnis mit Europa beteiligen. Auch Australien sowie Kanada und weitere Nato-Mitglieder wollen die Allianz unterstützen. Trotz der angekündigten US-Militärschläge in Syrien und der geplanten Verstärkung gemäßigter Rebellen gilt der Schulterschluss mit Partnern in der Region als entscheidend, um die Miliz schrittweise zurückzudrängen. Die Islamisten kontrollieren weite Teile des Iraks und Syriens und massakrieren Andersgläubige.
In einer gemeinsamen Stellungnahme erklärten die zehn arabischen Länder nach einer Anti-Terror-Konferenz in der saudischen Hafenstadt Dschidda, sie seien übereingekommen, ihren Teil zum Kampf gegen die Extremisten beizutragen und die Militäraktion zu unterstützen. Das berichtete der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabija am Donnerstag. Mit seiner Reise in die Region versucht US-Außenminister John Kerry, mehr Staaten für die Ziele der USA zu gewinnen. Zuvor hatte er in Dschidda gesagt, im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) komme den Arabern eine führende Rolle zu.
Zu den Ländern gehören neben Saudi-Arabien und dem Irak auch Bahrain, Ägypten, Jordanien, Kuwait, der Libanon, der Oman, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Sie sagten unter anderem zu, die Finanzströme der Extremisten und den Zulauf von ausländischen Kämpfern zu stoppen. Die Türkei, die ebenfalls an der Konferenz in Dschidda teilnahm, zählt nicht zu den Unterzeichnern der Erklärung. Aus Saudi-Arabien und Katar wurden die IS-Kämpfer zumindest in der Anfangszeit noch finanziert. Kerry sollte in die Türkei und dann nach Paris weiterreisen.
In Washington wächst unterdessen die Hoffnung, aus Europa auch Unterstützung bei den Luftangriffen zu bekommen. Großbritannien schließt eine solche Beteiligung in Syrien nicht aus. „Was Luftstreitkräfte und Ähnliches angeht, hat der Premierminister nichts ausgeschlossen“, betonte ein Sprecher des Premierministers David Cameron. Auch Frankreich ist nach den Worten von Außenminister Laurent Fabius bereit, sich, „sofern notwendig“, an Lufteinsätzen im Irak zu beteiligen.
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