Hurrikan „Ida“ gewinnt an Kraft und nähert sich US-Golfküste
Hurrikan „Ida“ gewinnt an Kraft und nähert sich US-Golfküste
(dpa) - Ein extrem gefährlicher Hurrikan steuert am Wochenende auf die US-Golfküste zu, die Behörden warnen vor schweren Schäden und Überschwemmungen vor allem im Bundesstaat Louisiana. Gouverneur John Bel Edwards forderte alle Menschen auf, sich bis spätestens Samstagabend (Ortszeit) an einen sicheren Ort zu begeben. Das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) warnte, der Bundesstaat und auch die Stadt New Orleans müssten mit massiven Regenfällen, einer Sturmflut und katastrophalen Winden rechnen.
Hurrikan „Ida“ soll den Prognosen zufolge ab Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Louisiana als „extrem gefährlicher großer Hurrikan“ auf Land treffen, wie das NHC warnte. Das wäre auf den Tag genau 16 Jahre nach der Ankunft des verheerenden Hurrikans „Katrina“, der in und um New Orleans katastrophale Schäden und Überschwemmungen verursacht hatte. Damals kamen rund 1800 Menschen ums Leben.
„Ida“ war am Freitag als Wirbelsturm der Stufe eins von fünf über den Westen Kubas hinweggezogen. Der Hurrikan gewinnt über dem Golf von Mexiko schnell an Kraft. Wie das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) am Sonntag mitteilte, habe sich der Sturm mittlerweile zu einem „starken Hurrikan“ entwickelt. Die Experten verzeichneten am frühen Morgen (Ortszeit) Windgeschwindigkeiten von etwa 185 Kilometern pro Stunde. Dies entspricht der Kategorie drei von fünf.
Beim Eintreffen in Louisiana könnte es sich dann Prognosen zufolge um einen Hurrikan der Stärke vier handeln. Ein solches Sturmsystem bringt Windgeschwindigkeiten von mehr als 209 Kilometern pro Stunde mit sich und löst in der Regel „katastrophale Zerstörung“ aus. Dem NHC zufolge ist mit schweren Schäden und langanhaltenden Stromausfällen zu rechnen.
Bedrohung von New Orleans
„Hurrikan Ida stellt eine direkte Bedrohung für die Menschen in New Orleans dar“, erklärte Bürgermeisterin LaToya Cantrell am Freitag (Ortszeit). Wegen des schnell herannahenden Sturms gebe es keine Zeit mehr, die Evakuierung der ganzen Stadt anzuordnen. Sie ordnete daher nur die Evakuierung besonders gefährdeter Gebiete an, die außerhalb der Hochwasserdämme liegen. Alle Bürger seien aufgerufen, sich schon vor der Ankunft des Sturms an einen geschützten Ort zu begeben.
Neben Sturmschäden, sind für die als Jazz-Metropole bekannte Stadt vor allem Überflutungen, infolge des erwarteten heftigen Regens und Sturmfluten gefährlich. New Orleans ist fast gänzlich von Wasser umgeben - Lake Pontchartrain im Norden und Lake Borgne im Osten, im Süden die Feuchtgebiete entlang der Mississippi-Mündung.
An Teilen der Küste Louisianas sei mit einer Sturmflut von bis zu 4,5 Metern Höhe zu rechnen, warnte das NHC. Für Lake Borgne sei mit gut drei Metern zu rechnen, für Lake Pontchartrain mit gut zwei Metern. Der Gouverneur von Louisiana mobilisierte die Nationalgarde und erklärte den Notstand, um vorab zusätzliche Hilfe zu mobilisieren. Auf Kuba hatte „Ida“ nach Berichten dortiger Staatsmedien Stromausfälle verursacht, außerdem stürzten Bäume um. Tausende Menschen wurden evakuiert, in der Hauptstadt Havanna wurde der öffentliche Nahverkehr eingestellt. „Ida“ ist bereits der vierte Atlantik-Hurrikan der Saison.
Im Pazifik nahm unterdessen Hurrikan „Nora“ Kurs auf Mexiko. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde werde er im Laufe des Samstags an Mexikos Südwestküste entlangziehen, teilte das US-Hurrikanzentrum Miami mit. Die US-Behörde warnte vor starken Regenfällen, Sturzfluten und Erdrutschen in mehreren Bundesstaaten, darunter Jalisco und Guerrero. „Nora“ hatte sich demnach zuvor im Pazifik von einem Sturm zu einem Hurrikan der Stufe eins aufgebaut.
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