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Holocaust-Überlebender Sally Perel tot
International 03.02.2023
"Hitlerjunge Salomon"

Holocaust-Überlebender Sally Perel tot

Nach seiner Flucht aus Deutschland und später Polen fiel er 1941 im Gebiet der Sowjetunion deutschen Truppen in die Hände.
"Hitlerjunge Salomon"

Holocaust-Überlebender Sally Perel tot

Nach seiner Flucht aus Deutschland und später Polen fiel er 1941 im Gebiet der Sowjetunion deutschen Truppen in die Hände.
Foto: Marijan Murat/dpa
International 03.02.2023
"Hitlerjunge Salomon"

Holocaust-Überlebender Sally Perel tot

Er überlebte den Zweiten Weltkrieg, weil er sich als Volksdeutscher ausgab, und wurde so später die Grundlage für den berühmten Film.

(KNA) Der als „Hitlerjunge Salomon“ bekannt gewordene Holocaust-Überlebende Sally Perel ist am Donnerstag im Alter von 97 Jahren gestorben. Das teilte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem am Abend in Jerusalem mit. Nach Informationen des NDR starb er im Kreise seiner Familie in Israel, wo er seit 1948 lebte.

Sally (eigentlich Salomon) Perel wurde 1925 im niedersächsischen Peine bei Braunschweig als Sohn eines Rabbiners geboren. Vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten floh seine Familie nach Polen, wo er als 14-Jähriger der Erschießung durch deutsche Truppen nur entging, weil er behauptete, ein „Volksdeutscher“ zu sein.

In der Folge diente er unter dem Namen Josef „Jupp“ Perjell einige Zeit als Dolmetscher in der Wehrmacht. Später machte er als Mitglied der Hitlerjugend eine Ausbildung zum Werkzeugmacher in Braunschweig. Seine 1990 veröffentlichte Autobiografie „Ich war Hitlerjunge Salomon“ wurde kurz darauf unter dem Titel „Hitlerjunge Salomon“ verfilmt.


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Immer wieder gab er seine Erfahrungen während der NS-Zeit an junge Menschen weiter. 1999 wurde Perel mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. 2020 wurde er zum Ehrenbürger von Braunschweig ernannt. Damit wolle man sein „unermüdliches Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit“ würdigen, hieß es. Er wirke als Botschafter für Frieden, Versöhnung und Völkerverständigung. Obwohl seine Würdigung niemals eine Wiedergutmachung sein könne, solle sie ein Zeichen setzen, „das Mut macht, sich gegen Antisemitismus und Rechtspopulismus in der Gesellschaft zu behaupten“.

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