International
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2 Min.11.10.2019Aus unserem online-Archiv
Halle gedenkt Opfer des Terroranschlags - Demonstration gegen Rechts
Halle gedenkt Opfer des Terroranschlags - Demonstration gegen Rechts
Teilnehmer der Demonstration des Bündnisses «Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage» versammeln sich auf dem Marktplatz hinter abgelegten Blumen und Kerzen.
Foto: AFP
Nach dem Anschlag von Halle ist die Stadt weit entfernt vom Alltag. Viele kommen noch immer zu den Tatorten und trauern. Die angegriffene jüdische Gemeinde lädt zum Sabbat.
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Halle gedenkt Opfer des Terroranschlags - Demonstration gegen Rechts
Nach dem Anschlag von Halle ist die Stadt weit entfernt vom Alltag. Viele kommen noch immer zu den Tatorten und trauern. Die angegriffene jüdische Gemeinde lädt zum Sabbat.
(dpa) - Trauer und Gedenken: Hunderte Menschen haben am Freitag in Halle der Opfer des Terroranschlags gedacht. Der Abschluss des Oberbürgermeister-Wahlkampfs auf dem Marktplatz wurde abgesagt, stattdessen fand am Nachmittag dort eine Demonstration des Bündnisses „Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage“ statt.
Vor der Synagoge und dem Döner-Imbiss, wo der Attentäter am Mittwoch zwei Menschen erschossen hatte, wurden weiter Blumen niedergelegt und Kerzen entzündet. Am Abend war eine Lichterkette rund um die Synagoge geplant, bevor in dem Gotteshaus die Sabbat-Feier stattfinden sollte.
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11.10.2019, Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): An einem Mast vor dem Kiez-Döner sind Fanschals von Fußballclubs und eine Fahne des Halleschen FC angebracht, davor stehen Blumen und Kerzen. Eines der Opfer des Anschlags war Mitglied im Fanclub des HFC. Bei Angriffen mitten in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt waren am 09.10.2019 zwei Menschen erschossen worden. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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11.10.2019, Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): An einem Mast vor dem Kiez-Döner sind Fanschals von Fußballclubs und eine Fahne des Halleschen FC angebracht, davor stehen Blumen und Kerzen. Eines der Opfer des Anschlags war Mitglied im Fanclub des HFC. Bei Angriffen mitten in Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt waren am 09.10.2019 zwei Menschen erschossen worden. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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11.10.2019, Sachsen-Anhalt, Halle/Saale: Teilnehmer der Demonstration des Bündnisses «Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage» sitzen auf dem Marktplatz hinter abgelegten Blumen und Kerzen. Bei einem Angriffen eines rechtsextremen Täters vor einer Synagoge in Halle sind am 09.10.2019 zwei Menschen erschossen worden. Foto: Hendrik Schmidt/dpa/dpa-Zentralbild +++ dpa-Bildfunk +++
Hendrik Schmidt/dpa/dpa-Zentralb
TOPSHOT - Flowers and candles are placed in commemoration of the Halle shooting victims in front of the Ohel Jakob synagogue's entry portal in Munich, southern Germany, on October 10, 2019, one day after the deadly anti-Semitic shooting in Halle an der Saale, eastern Germany. - Two people were shot dead in the eastern German city of Halle on Wednesday, October 9, 2019, with a synagogue the prime target. The suspect, 27-year-old German Stephan Balliet, filmed the assault and streamed it online. (Photo by Matthias Balk / DPA / AFP) / Germany OUT
AFP
Der Anschlag mit zwei Toten, zwei Verletzten und mehr als 50 bedrohten Gläubigen in der Synagoge ist allgegenwärtig. Nach Alltag ist in Halle kaum jemandem zumute. Im Endspurt für die erste Runde der OB-Wahl in der größten sachsen-anhaltischen Stadt an diesem Sonntag wurden die meisten Veranstaltungen komplett gestrichen.
Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Halle, beantwortet vor der Mauer der Synagoge Fragen von Journalisten.
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Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Halle, Max Privorozki, berichtete von einer großen Welle der Solidarität. Er sei seit halb fünf Uhr morgens damit beschäftigt gewesen, die vielen Mails und Nachrichten zu beantworten, sagte er am Freitagvormittag. „Das zeigt wirklich, dass wir nicht allein sind.“ Einige Jüdinnen und Juden, die den Anschlag am Mittwoch miterlebt hatten, hatten laut Prizorozki bereits angekündigt, am Freitagabend auch zur Sabbat-Feier in die Synagoge zu kommen.
— Zentralrat der Juden in Deutschland (@ZentralratJuden) October 10, 2019
Unter den Menschen, die zur Gedenkfeier am Freitagabend kommen, ist der 18-Jährige Elias. Der Azubi ist am Freitag mit seiner Freundin zum Dönerladen gekommen, um eine Blume abzulegen. Er sei fast jeden Tag in dem Imbiss gewesen, erzählt er. Seit dem Anschlag vom Mittwoch, bei dem der Laden vom Täter beschossen wurde und ein 20-jähriger Fußballfan aus Merseburg starb, ist er abgesperrt.
Fotos erinnern an ihn, daneben steht „Wir vermissen dich“. Um einen Baum sind Fanartikel vom Lieblingsverein des 20-Jährigen gewickelt, dem heimischen Drittligisten Hallescher FC. „Schlimm, dass so ein junger Mensch wegen so eines Psychopathen sterben musste“, sagt eine Frau, die ebenfalls Blumen ablegt.
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Teilnehmer der Demonstration des Bündnisses «Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage» versammeln sich auf dem Marktplatz hinter abgelegten Blumen und Kerzen.
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Teilnehmer der Demonstration des Bündnisses «Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage» versammeln sich auf dem Marktplatz hinter abgelegten Blumen und Kerzen.
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Teilnehmer der Demonstration des Bündnisses «Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage» versammeln sich auf dem Marktplatz hinter abgelegten Blumen und Kerzen.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Teilnehmer der Demonstration des Bündnisses «Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage» versammeln sich auf dem Marktplatz hinter abgelegten Blumen und Kerzen.
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Teilnehmer der Demonstration des Bündnisses «Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage» versammeln sich auf dem Marktplatz hinter abgelegten Blumen und Kerzen.
Foto: AFP
Der verhaftete 27 Jahre alte Sachsen-Anhalter, der den Anschlag gestanden hat, räumte beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs rechtsextreme und antisemitische Motive ein. Er hatte am Mittwoch mit mehreren Kilo Sprengstoff und selbstgebastelten Waffen versucht, in die Synagoge zu gelangen. Als das scheiterte, erschoss er vor dem Gotteshaus eine 40 Jahre alte Frau und wenig später den 20-Jährigen am Dönerimbiss.
Auch in vielen anderen Städten zeigen Menschen ihre Solidarität mit den jüdischen Gemeinden. Der Bundesrat legte eine Schweigeminute ein, die Junge Union wollte ihren Parteitag in Saarbrücken für einen Trauermarsch zur dortigen Synagoge unterbrechen.
Nach dem Attentat von Halle ist ein Manifest im Internet aufgetaucht, das Ermittler für authentisch halten und dem 27-jährigen Tatverdächtigen zuschreiben. Es ist ein extrem verstörendes Dokument.
„Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös“, teilte Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster am Mittwochabend mit.
Joe Biden steht vor der gewaltigen Aufgabe, eine zerrüttete Nation zu heilen und das Ansehen der USA wiederherzustellen. Der 46. US-Präsident will am Tag seiner Amtseinführung ein neues Kapitel aufschlagen.
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