Häuser nahe Athen wegen Waldbränden evakuiert
Häuser nahe Athen wegen Waldbränden evakuiert
(dpa) - Wegen wochenlanger extremer Trockenheit sowie starker Winde sind in Griechenland am Dienstag mehr als 50 Busch- und Waldbrände ausgebrochen. Der gefährlichste Brand tobte in der Region Stamata-Dionysos rund 20 Kilometer nordöstlich von Athen.
„Es wurden Häuser beschädigt. Viele Einwohner mussten in Sicherheit gebracht werden“, sagte der stellvertretende Gouverneur der Region, Wassilis Kokkalis, dem Nachrichtensender Skai. Löschflugzeuge und Hubschrauber sowie zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpften gegen die Flammen, wie das Staatsfernsehen zeigte.
Das Feuer brach am späten Montagnachmittag aus und sei „unkontrollierbar“, so Yannis Kalafatelis, Bürgermeister von Dionysos, einer der vom Feuer betroffenen Ortschaften.
Rauch und beißender Brandgeruch waren im Zentrum Athens wahrzunehmen, wo die Temperaturen auf 38 Grad anstiegen.
Die wichtigsten Fernsehsender unterbrachen ihr Programm und sendeten live aus den betroffenen Gemeinden am Fuße des Berges Penteli, der im Sommer regelmäßig von Waldbränden heimgesucht wird.
Der griechische Zivilschutz hatte am Dienstag vor großer Brandgefahr gewarnt. In den kommenden Tagen werden in allen Landesteilen Temperaturen über 40 Grad erwartet. Auch die Winde werden stark sein.
Waldbrände auch auf Sardinien
Indes hat die Feuerwehr im Kampf gegen die Feuer auf der italienischen Urlaubsinsel Sardinien vorsichtig Entwarnung gegeben. Die Situation sei unter Kontrolle und bessere sich, teilten die Einsatzkräfte am Dienstag auf Twitter mit. Auf der Insel brannten hauptsächlich Wälder, auch einige Gebäude waren betroffen. Fünf Löschflugzeuge seien in der Luft und zahlreiche Feuerwehrleute am Boden im Einsatz, hieß es.
Frankreich und Griechenland unterstützten die Italiener mit je zwei Fliegern zur Brandbekämpfung. Die Zivilschutzbehörde sagte für den Dienstag ein mittleres Brand-Risiko für ganz Sardinien voraus.
Seit einigen Tagen loderten Flammen im Westen Sardiniens in der Provinz Oristano. Geschätzt 20.000 Hektar Land verbrannten. Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Der Schaden dürfte der Zeitung „La Repubblica“ zufolge im dreistelligen Millionen-Bereich liegen. Die Regierung Sardiniens teilte mit, das Verfahren für Hilfsgelder zu verkürzen, damit Bürger und Unternehmen schneller Unterstützung erhielten, um Schäden zu beseitigen.
Leute vor Ort berichteten, es rieche in der Luft überall verbrannt. Feuer und Qualm seien auch vom Strand aus zu sehen - auch von beliebten Touristenorten aus. Der Agrarverband Coldiretti sprach von einer „Katastrophe“ und erheblichen Schäden für die Landwirtschaft. Die Wälder wieder aufzuforsten, dürfte bis zu 15 Jahre dauern. Hitze und Trockenheit hätten die Feuer begünstigt.
Viele Politiker in Italien drückten den Menschen auf Sardinien ihre Solidarität via Twitter aus. Der Chef der rechten Partei Lega sagte laut Nachrichtenagentur Ansa, er werde Ministerpräsident Mario Draghi schreiben, damit Sardinien sofort Gelder zukämen.
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