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Griechen feilen bis zuletzt an Reformenliste
International 23.02.2015 Aus unserem online-Archiv
Entscheidung am Dienstag

Griechen feilen bis zuletzt an Reformenliste

Showdown in Griechenland: Am Dienstag zeigt sich, ob die neue Regierung sich verspekuliert hat.
Entscheidung am Dienstag

Griechen feilen bis zuletzt an Reformenliste

Showdown in Griechenland: Am Dienstag zeigt sich, ob die neue Regierung sich verspekuliert hat.
REUTERS
International 23.02.2015 Aus unserem online-Archiv
Entscheidung am Dienstag

Griechen feilen bis zuletzt an Reformenliste

Tag der Entscheidung für Griechenland: An diesem Dienstag wollen die Finanzminister der Euro-Staaten über die Verlängerung des Hilfsprogrammes entscheiden. Athen feilte bis zuletzt an einer dafür geforderten Reformenliste.

(dpa) - Die griechische Regierung hat am Montag bis zuletzt an der Reformenliste für die europäischen Geldgeber gefeilt. Nach Angaben der EU-Kommission in Brüssel wurde die von den übrigen Euro-Ländern geforderte Aufstellung spätestens um Mitternacht erwartet. Sie sollte dann unmittelbar im Anschluss von Experten geprüft werden. An diesem Dienstag wollen die Finanzminister der Euro-Länder dann darüber entscheiden, ob das milliardenschwere Hilfsprogramm für Griechenland bis Ende Juni verlängert wird.

Über weitere Kredite hatte es zuletzt wochenlang Streit gegeben, weil Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein radikales Linksbündnis Syriza Reform- und Sparauflagen der Geldgeber nicht akzeptieren wollten.

Gegen Steuerhinterziehung und Korruption

Zu den jetzt in Athen geplanten Reformen gehören unter anderem Maßnahmen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung und der Korruption. Daneben soll es aber auch um die Entlastung der notleidenden Griechen gehen. „Wir diskutieren mit den Partnern, damit die Liste akzeptiert wird. Wir hoffen, dass es keine Komplikationen gibt“, sagte Regierungssprecher Gavriil Sakellarides am Montag.

Wie die „Bild“-Zeitung (Montag) aus Athener Regierungskreisen berichtete, sollen auch Zigaretten- und Benzinschmuggel eingedämmt werden. Insgesamt könnten so mehr als sieben Milliarden Euro in die Kassen kommen.

Mit der Prüfung der Reformvorschläge sind die drei „Institutionen“ EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) betraut, die bisher „Troika“ genannt wurden. Bei grünem Licht der Finanzminister sind in einigen Ländern noch Abstimmungen im Parlament über eine Verlängerung der Griechenland-Hilfen vorgesehen. In Deutschland würde der Bundestag sich mit dem Thema beschäftigen müssen.

Wird das aktuelle europäische Hilfsprogramm nicht verlängert, droht Griechenland die Staatspleite und eventuell sogar der Ausstieg aus dem Euro. Die Geldgeber müssten vermutlich Milliardensummen abschreiben. Bisher wurde das hoch verschuldete Griechenland mit rund 240 Milliarden Euro vor dem Bankrott gerettet.


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