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Greenpeace steuert "Superman"-Drohne in Atomkraftwerk
International 1 03.07.2018 Aus unserem online-Archiv

Greenpeace steuert "Superman"-Drohne in Atomkraftwerk

Superman im Landeanflug auf das Atomkraftwerk Bugey.

Greenpeace steuert "Superman"-Drohne in Atomkraftwerk

Superman im Landeanflug auf das Atomkraftwerk Bugey.
Foto: Greenpeace
International 1 03.07.2018 Aus unserem online-Archiv

Greenpeace steuert "Superman"-Drohne in Atomkraftwerk

Wieder einmal hat Greenpeace ein französisches Atomkraftwerk zum Ziel einer Demonstration gemacht. Dieses Mal ließen die Aktivisten eine Drohne an einer Mauer des Abklinggebäudes zerschellen.

(dpa) - Greenpeace-Aktivisten haben eine Drohne in der Form des Comichelden Superman über das Gelände eines französischen Atomkraftwerks gesteuert. Diese sei gegen das Gebäude eines Abklingbeckens für abgebrannte Brennelemente in der Nähe von Lyon geflogen, teilte die Anti-Atomkraft-Organisation am Dienstag mit. Die symbolische Aktion am Kernkraftwerk Bugey zeige einmal mehr die „extreme Verwundbarkeit von Gebäuden, die mit viel Radioaktivität gefüllt sind“. 

Greenpeace veröffentlichte auch ein Video dazu.

Der Stromkonzern EDF bestätigte auf Anfrage, dass die Sicherheitsteams am Morgen zwei Drohnen über dem Gelände geortet hatten. Eine davon habe die Gendarmerie abgefangen. Die Aktion habe keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage gehabt. Der Betreiber kündigte eine Anzeige an - der Überflug von Atomkraftwerken ist in Frankreich untersagt. Die Mitteilung ging nicht darauf ein, ob die Drohne gegen das Gebäude des Abklingbeckens flog. EDF erklärte aber, das Brennelemente-Gebäude sei gegen Aggressionen ausgelegt.


Feuerwerk über Cattenom
Kein Freudenfeuer, sondern Protest: Am frühen Donnerstagmorgen hatten sich Greenpeace-Aktivisten Zutritt zum Atomkraftwerk Cattenom verschafft und dort ein Feuerwerk abgebrannt. Sie wollten damit auf den unsicheren Zustand der Anlage hinweisen.

Greenpeace kritisiert schon länger die Sicherheitsvorkehrungen bei Abklingbecken für Brennelemente in Frankreich. Im vergangenen Jahr waren Aktivisten bei Protestaktionen auf die Gelände zweier Kernkraftwerke eingedrungen - sie kamen deshalb vor Gericht.


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