Frankreich: Getötete waren mit Angreifer verwandt
Frankreich: Getötete waren mit Angreifer verwandt
(dpa) - Ein Angreifer hat in Frankreich mit einem Messer zwei Menschen getötet und einen weiteren schwer verletzt. Er wurde von der Polizei getötet, als er ein Haus verließ, in dem er sich verschanzt hatte. Nach Angaben der zuständigen Präfektur starb der Täter. Zum Profil des Mannes und dem Motiv der Tat in der Stadt Trappes im westlichen Umland von Paris konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.
Bei den beiden Todesopfern einer Messerattacke in Frankreich handelt es sich um Angehörige des Angreifers. Die Getöteten gehörten zur Familie des Täters, hieß es am Donnerstag von der Polizei.
IS bekennt sich
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den tödlichen Messerangriff für sich reklamiert. Über ihr Sprachrohr Amak verkündeten die Dschihadisten im Internet, ein IS-Kämpfer habe die Tat begangen. Die Echtheit der Nachricht konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden.
Der Mann habe die Opfer am Donnerstagvormittag auf der Straße angegriffen und sich anschließend in einem Haus verschanzt, sei aber später wieder herausgekommen, sagte die Sprecherin. Daraufhin griff die Polizei ein. Mehrere französische Medien berichteten, der Mann sei erschossen worden. Innenminister Gérard Collomb lobte die schnelle Reaktion der Sicherheitskräfte.
Anti-Terror-Abteilung ermittelt
Am späten Vormittag hieß es aus Justizkreisen, die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen bislang nicht an sich gezogen. Der Sender BFMTV berichtete ohne klare Quellenangabe, der Mann sei als radikalisiert bekannt gewesen und habe beim Eingreifen der Polizei „Gott ist groß“ auf Arabisch gerufen, die Ermittler gingen aber Hinweisen auf einen Familienstreit nach. Eine Bestätigung gab es für diese Angaben zunächst nicht.
Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel von islamistischen Terroranschlägen. Im Mai hatte ein Angreifer im Zentrum von Paris Passanten mit einem Messer angegriffen - er tötete einen Menschen und verletzte vier weitere, bevor die Polizei ihn erschoss. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Attacke damals für sich reklamiert.
