Frankreich: Cafés wieder offen, neue Corona-App am Start
Frankreich: Cafés wieder offen, neue Corona-App am Start
(dpa) - In Frankreich werden am Dienstag Corona-bedingte Beschränkungen weiter gelockert. Dazu gehört die Öffnung von Restaurants und Cafés, die aber Sicherheitsbestimmungen befolgen müssen. Im Pariser Großraum, der schwerer von der Covid-19-Pandemie getroffen ist, darf aber nur auf den Außenterrassen gegessen und getrunken werden.
Es fällt auch die bisherige Regelung weg, wonach Reisen mit mehr als 100 Kilometer Entfernung vom Wohnort nur mit triftigem Grund möglich sind. Theater sollen fast im ganzen Land wieder öffnen, Strände werden laut Ankündigung der Regierung wieder zugänglich sein.
Frankreich ist mit fast 29.000 Toten besonders heftig von der Pandemie getroffen. Die Regierung hatte Mitte März strenge Ausgangsbeschränkungen erlassen und diese erstmals am 11. Mai gelockert.
Corona-Warn-App „StopCovid“
Am Dienstag hat Frankreich außerdem seine angekündigte Warn-App „StopCovid“ an den Start gebracht. Die kostenlose Anwendung stehtg zum Herunterladen auf das Handy bereit, wie die Regierung auf Twitter mitteilte. Die App soll mit Hilfe von Bluetooth-Signalen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Bürger sollen gewarnt werden, falls sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben. Die Anwendung war für Android-Geräte in Googles App-Plattform Play Store und für iPhones mit dem Betriebssystem iOS im App-Store von Apple verfügbar.
Experten hatten im Vorfeld moniert, dass die französische App nicht von den neuen Schnittstellen unterstützt wird, die Apple und Google für Corona-Tracing-Apps kürzlich für iOS und Android bereitgestellt haben. Frankreich hatte sich - im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern - gegen eine Zusammenarbeit mit den beiden großen Firmen entschieden. Das habe insbesondere beim iPhone zur Folge, dass die App nicht im Hintergrund laufen könne, kritisieren Experten. Sie müsse hingegen im Vordergrund geöffnet sein, um ständig Bluetooth-Signale senden und empfangen zu können - damit ist sie unter dem Apple-Betriebssystem iOS nach Experteneinschätzung quasi unbrauchbar.
Gegen die französische App gab es auch datenschutzrechtliche Bedenken. Ein zentraler Unterschied zwischen den Lösungen der US-Konzerne und der Franzosen ist, wo der Abgleich der Daten dafür stattfinden soll. Bei Apple und Google soll das nur auf den Smartphones geschehen, die dafür regelmäßig Listen der Schlüssel von Infizierten herunterladen. Für dieses Modell sind auch Datenschützer. Beim Konzept der Franzosen dagegen werden die Daten auf einem zentralen Server abgeglichen.
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