Flüchtlingswelle: 6.500 Flüchtlinge in Wien angekommen
Flüchtlingswelle: 6.500 Flüchtlinge in Wien angekommen
(dpa) - Insgesamt rechnet Österreich nach Angaben des Ministeriums durch die aktuelle Ausreiseaktion mit bis zu 10.000 Flüchtlingen aus Ungarn. Bis Samstagmittag sind rund 6.500 Flüchtlinge in Österreich angekommen. Sie werden in Bussen und Zügen vom Grenzort Nickelsdorf nach Wien oder nach Salzburg gebracht.
Mit zahlreichen Zügen reisen sie dann weiter nach München, Frankfurt am Main und nach Thüringen. Nur sehr wenige haben bislang einen Asylantrag in Österreich gestellt. Auf österreichischen Bahnhöfen werden die Flüchtlinge vor der Weiterreise nach Deutschland mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt sowie medizinisch betreut. Viele leiden unter Erschöpfungszuständen, Kreislaufproblemen und psychischen Belastungen.
In der thüringischen Stadt Saalfeld werden 500 Flüchtlinge erwartet. Von hier aus sollen sie per Bus in Unterkünfte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gebracht werden.
Die Regierung von Oberbayern erwartete allein am Münchener Hauptbahnhof bis zu 2.000 Flüchtlinge im Tagesverlauf, einige Migranten trafen am Vormittag bereits ein.
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Forderung nach Flüchtlingsgipfel
Offen ist aber, wie Ungarn, Deutschland und Österreich mit dem weiteren Zustrom von Flüchtlingen grundsätzlich umgehen wollen. Das Ringen um ein einheitliches Vorgehen in der Flüchtlingspolitik ging am Samstag auch am zweiten Tag des EU-Außenministertreffens in Luxemburg weiter.
Mehrere Politiker, darunter der österreichische Außenminister Sebastian Kurz und der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier haben sich für einen Gipfel der Staats- und Regierungschefs zur Flüchtlingskrise ausgesprochen. Bei einem weiteren Sondertreffen der europäischen Außen- und Innenminister könnte der Gipfel vorbereitet werden. Nach Angaben aus EU-Kreisen könnte das Ministertreffen Ende September stattfinden, der Gipfel dann Anfang Oktober. Das nächste reguläre Treffen der Staats- und Regierungschef ist eigentlich erst Mitte Oktober vorgesehen.
Spendenaktionen
Zahlreiche Organisationen und Prominente rufen zu Spendenaktionen auf oder haben sich bereit erklärt, Geld für Flüchtlingsprojekte zur Verfügung zun stellen. Das IOC hatte am Freitag eine Unterstützung in Höhe von rund zwei Millionen Euro zugesagt. Der spanische Fußballclub Real Madrid spendet eine Million Euro für die Aufnahme von Flüchtlingen in Spanien.
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