Wählen Sie Ihre Nachrichten​

First Lady: USA brauchen Donald Trumps Führung mehr denn je
International 6 5 Min. 26.08.2020 Aus unserem online-Archiv

First Lady: USA brauchen Donald Trumps Führung mehr denn je

US-Präsident Trump und First Lady Melania Trump nach ihrer Ansprache am Dienstag.

First Lady: USA brauchen Donald Trumps Führung mehr denn je

US-Präsident Trump und First Lady Melania Trump nach ihrer Ansprache am Dienstag.
Foto: AFP
International 6 5 Min. 26.08.2020 Aus unserem online-Archiv

First Lady: USA brauchen Donald Trumps Führung mehr denn je

First Lady Melania Trump wirbt beim Parteitag der Republikaner für eine weitere Amtszeit von Donald Trump. Auf Angriffe gegen Herausforderer Biden verzichtet sie - anders als Präsidentensohn Eric Trump.

(dpa) - Die US-Republikaner haben Präsident Donald Trump bei ihrem Parteitag als Kämpfer für das amerikanische Volk dargestellt und eindringlich vor einem Wahlsieg der Demokraten im November gewarnt. „Mein Ehemann, unsere Familie und die Menschen in dieser Regierung kämpfen für Sie“, sagte First Lady Melania Trump am Dienstagabend (Ortszeit) in ihrer Ansprache im Rosengarten des Weißen Hauses. „Er liebt dieses Land und weiß, wie man etwas erreichen kann.“ Melania Trump betonte: „Ich glaube, dass wir jetzt mehr denn je die Führung meines Ehemannes brauchen.“ Trump tritt bei der Wahl am 3. November gegen den Kandidaten der Demokraten, Joe Biden, an.

360 Videos werden hier nicht unterstützt. Wechseln Sie in die Youtube App, um das Video anzusehen.

Präsidentensohn Eric Trump versprach: „Mein Vater wird für euch kämpfen.“ Eric Trump warf Biden vor, eine Marionette der radikalen Linken zu sein. Amerika haben den Faschismus und den Kommunismus besiegt. Bei der Wahl am 3. November werde es „die leeren, repressiven und radikalen Ansichten der extremen Linken besiegen“. Vor seinem Vater habe sich niemand für die „stille Mehrheit“ im Land eingesetzt, sagte Eric Trump. Politiker sowohl der Demokraten als auch der Republikaner vor Trump hätten sich „mehr darum gesorgt, wie sie von den Eliten in Paris empfangen werden als darüber, wie Amerikaner für ihre Familien in Pittsburgh sorgen werden“.

360 Videos werden hier nicht unterstützt. Wechseln Sie in die Youtube App, um das Video anzusehen.

Die Delegierten beim Parteitag der Republikaner hatten am Montag Trump einstimmig als ihren Kandidaten für die Wahl am 3. November nominiert. Er will die Nominierung mit einer Rede vom Weißen Haus aus am Donnerstag annehmen. In der vergangenen Woche hatten die Demokraten Ex-Vizepräsident Biden als Kandidaten gekürt.


CHARLOTTE, NORTH CAROLINA - AUGUST 24: President Donald J. Trump points to a delegate after addressing delegates on the first day of the Republican National Convention at the Charlotte Convention Center on August 24, 2020 in Charlotte, North Carolina. The four-day event is themed "Honoring the Great American Story." (Photo by David T. Foster III-Pool/Getty Images)
Die falschen Sündenböcke
Zum Auftakt des republikanischen Parteitags fehlt es nicht an drastischen Worten: Hauptsache diffamieren und Angst schüren. Was anderes gibt es nicht.

Die Republikaner stellten Biden am Dienstag als Kriegstreiber dar. Biden habe „durchweg mehr Kriege gefordert“, sagte Senator Rand Paul beim Parteitag. Biden habe für den Krieg im Irak gestimmt und „Kriege in Serbien, Syrien, Libyen“ unterstützt. „Ich befürchte, Biden wird sich wieder für Krieg entscheiden“, sagte Paul. „Biden wird weiterhin unser Blut und unsere Reichtümer vergeuden. Präsident Trump wird unsere Helden nach Hause bringen.“ Eric Trump sagte, sein Vater habe wie versprochen die „endlosen Kriege“ beendet. Das stimmt allerdings weder in Afghanistan noch im Irak oder in Syrien.

360 Videos werden hier nicht unterstützt. Wechseln Sie in die Youtube App, um das Video anzusehen.

Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow warnte vor einem Abschwung der Wirtschaft im Fall eines Wahlsiegs der Demokraten. „Unsere wirtschaftliche Wahl ist klar“, sagte Kudlow. „Wollen Sie eine gesunde Wirtschaft, Wohlstand, Möglichkeiten und Optimismus? Oder wollen sie zu den dunklen Tagen von Stagnation, Rezession und Pessimismus zurückkehren?“ Bis zur Corona-Pandemie sei die wirtschaftliche Entwicklung in den USA unter Trump ein „fulminanter Erfolg“ gewesen. Kudlow pries Trumps Führung bei den Bemühungen, „um das Covid-Virus erfolgreich zu bekämpfen“.

Die Pandemie dauert in den USA weiter an. Bislang hat sie dort mehr als 178.000 Menschen das Leben gekostet. Millionen Amerikaner verloren ihre Arbeit. Die Wirtschaft wurde in eine schwere Krise gestürzt, die noch nicht beendet ist.

360 Videos werden hier nicht unterstützt. Wechseln Sie in die Youtube App, um das Video anzusehen.

Melania Trump sprach den Angehörigen von Opfern der Corona-Pandemie ihr Mitgefühl aus. Sie versicherte, dass die Regierung ihres Ehemannes nicht aufhören werde zu kämpfen, bis es einen wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus für alle geben werde. „Donald wird nicht ruhen, bis er alles in seiner Macht Stehende getan hat, um sich um alle zu kümmern, die von dieser schrecklichen Pandemie betroffen sind.“ Dem Präsidenten werfen Kritiker in der Pandemie einen Mangel an Mitgefühl für die Betroffenen vor.


Donald Trump Jr. speaks during the first day of the Republican convention at the Mellon auditorium on August 24, 2020 in Washington, DC. (Photo by Olivier DOULIERY / AFP)
Republikaner schüren Angst vor Bidens Demokraten
US-Präsident Trump stellte einen positiven Parteitag seiner Republikaner in Aussicht. Stattdessen zeichneten die Redner ein düsteres Szenario für den Fall eines Sieges der Demokraten.

Die First Lady ging in ihrer Ansprache auch auf die Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ein, die vom Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai ausgelöst wurden. „Wir müssen uns daran erinnern, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, die aus vielen Rassen, Religionen und Ethnien besteht“, sagte sie. Zu Donald Trumps Wahlversprechen gehört eine Stärkung der Polizei. Kampf gegen den Rassismus findet sich nicht unter den Prioritäten für eine zweite Amtszeit.

360 Videos werden hier nicht unterstützt. Wechseln Sie in die Youtube App, um das Video anzusehen.

In Missachtung einer langen Tradition brachte sich US-Außenminister Mike Pompeo am Dienstag direkt in den Wahlkampf ein und warb auf dem Parteitag für die Wiederwahl Trumps. „Präsident Trump hat seine Vision von ‚Amerika zuerst‘ in die Tat umgesetzt. Das hat ihn vielleicht nicht in jeder ausländischen Hauptstadt populär gemacht. Aber es hat funktioniert“, sagte Pompeo in einer zuvor in Jerusalem aufgezeichneten Ansprache.

In China habe Trump „den Vorhang vor der räuberischen Aggression der Kommunistischen Partei Chinas“ gelüftet, sagte der US-Außenminister. Zur Corona-Pandemie sagte Pompeo: „Der Präsident hat China dafür zur Rechenschaft gezogen, dass es den China-Virus vertuscht hat und zugelassen hat, dass es Tod und wirtschaftliche Zerstörung in Amerika und in der Welt verbreitet.“

360 Videos werden hier nicht unterstützt. Wechseln Sie in die Youtube App, um das Video anzusehen.

Die Video-Ansprache Pompeos für den Parteitag stieß in der Demokratischen Partei auf scharfe Kritik. Die Wahlkampfleitung Bidens erklärte, der Beitrag sei nicht nur ein Missbrauch von Steuermitteln, sondern untergrabe auch die wichtige Arbeit des Außenministeriums.

Demokraten verspotten Parteitag als „alternative Realität“

Das Lager des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden hat den Republikanern vorgeworfen, auf ihrem Parteitag in North Carolina eine „alternative Realität“ zu inszenieren. Das dort gemalte Bild Amerikas kenne nicht den Tod von Tausenden mit dem Corona-Virus infizierten Menschen in der vergangenen Woche, erklärte die stellvertretende Wahlkampfleiterin Kate Bedingfield am Dienstagabend (Ortszeit) nach dem zweiten Tag des republikanischen Nominierungsparteitags. Im Amerika der Republikaner sei die Wirtschaft nicht zum Stillstand gelangt und Schulkinder seien nicht gezwungen, zuhause zu bleiben.


Democratic presidential nominee and former US Vice President Joe Biden participates in a virtual grassroots fundraiser along his vice presidential running mate, US California Senator Kamala Harris, at the Hotel du Pont in Wilmington, Delaware on August 12, 2020. (Photo by Olivier DOULIERY / AFP)
Joe Biden, der Tröster der Nation
Die US-Demokraten nominieren Joe Biden zum Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei. Die Corona-Pandemie macht den leidgeprüften 77-Jährigen zum idealen Anwärter für das Weiße Haus.

„Die fortgesetzte Weigerung von Donald Trump, dieses Virus ernstzunehmen, hat den Vereinigten Staaten den schlimmsten Ausbruch in der Welt gebracht“, hieß es in einer Mitteilung von Bidens Wahlkampfteam nach dem zweiten von vier Tagen der republikanischen Versammlung.

Die Weigerung des Parteitags, „sich mit der Realität abzufinden“, belege das „völlige Führungsversagen“ des Präsidenten. So habe Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow vom Corona-Virus nur in der Vergangenheitsform gesprochen. „Das amerikanische Volk kann es sich nicht leisten, dass Donald Trump seinen Kopf weiter in den Sand steckt“, kritisierte Bedingfield. Das Weiße Haus müsse endlich handeln und dürfe sich nicht weiter der Realität verweigern.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema

Zum Auftakt des republikanischen Parteitags fehlt es nicht an drastischen Worten: Hauptsache diffamieren und Angst schüren. Was anderes gibt es nicht.
CHARLOTTE, NORTH CAROLINA - AUGUST 24: President Donald J. Trump points to a delegate after addressing delegates on the first day of the Republican National Convention at the Charlotte Convention Center on August 24, 2020 in Charlotte, North Carolina. The four-day event is themed "Honoring the Great American Story." (Photo by David T. Foster III-Pool/Getty Images)
Sein Versagen beim Umgang mit der Corona-Pandemie, der Massenarbeitslosigkeit und der Ursünde des Rassismus, wird verstärkt durch die Unfähigkeit von Donald Trump, Herz zu zeigen. Ein Porträt von LW-Korrespondent Thomas Spang.
TOPSHOT - US President Donald Trump speaks to the press from the South Lawn of the White House before departing for the US Midwest on August 17, 2020 in Washington,DC. (Photo by Nicholas Kamm / AFP)
Die US-Demokraten nominieren Joe Biden zum Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei. Die Corona-Pandemie macht den leidgeprüften 77-Jährigen zum idealen Anwärter für das Weiße Haus.
Democratic presidential nominee and former US Vice President Joe Biden participates in a virtual grassroots fundraiser along his vice presidential running mate, US California Senator Kamala Harris, at the Hotel du Pont in Wilmington, Delaware on August 12, 2020. (Photo by Olivier DOULIERY / AFP)
Melania Trump wird 50 Jahre alt. In der Pandemie scheint die Frau des US-Präsidenten endlich ihre Stimme gefunden zu haben.
ARCHIV - 17.09.2013, Ägypten, Kairo: US First Lady Melania Trump visits the Pyramids in Giza. Am 26.04.2020 wird das Ex-Model aus Slowenien 50 Jahre alt. (zu dpa "Die First Lady wird 50 - Melanias Einfluss hinter den Kulissen") Foto: -/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Eines von Donald Trumps Lieblingsthemen ist Einwanderungspolitik. Dass Migranten ihre Verwandten einfach so in die USA nachholen können, passt dem 45. US-Präsidenten gar nicht. Seine Frau hat jetzt von diesem Recht Gebrauch gemacht.
Amalija und Viktor Knavs sind jetzt US-Bürger. Wie ihre Tochter Melania, die die amerikanische Staatsbürgerschaft 2006 über das sogenannte "Einstein-Visum" erhielt.