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Ex-Trump-Anwalt Cohen tritt Haft an und verspricht neue Enthüllungen
International 06.05.2019 Aus unserem online-Archiv

Ex-Trump-Anwalt Cohen tritt Haft an und verspricht neue Enthüllungen

Michael Cohen (r.) auf dem Weg ins Gefängnis.

Ex-Trump-Anwalt Cohen tritt Haft an und verspricht neue Enthüllungen

Michael Cohen (r.) auf dem Weg ins Gefängnis.
AFP
International 06.05.2019 Aus unserem online-Archiv

Ex-Trump-Anwalt Cohen tritt Haft an und verspricht neue Enthüllungen

Michael Cohen muss für drei Jahre ins Gefängnis, weil er vor dem Kongress falsch ausgesagt hatte. Unter anderem.

(dpa) - Der frühere Anwalt von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, hat seine dreijährige Haftzeit angetreten. Cohen kam am Montagmittag (Ortszeit) in einem Gefängnis nördlich von New York an, wo er seine Strafe absitzen soll. Vor seiner Abfahrt zu der Haftanstalt sagte Cohen in New York, er hoffe, dass sich das Land bis zu seiner Entlassung verändern werde und frei sein werde von Fremdenfeindlichkeit, Ungerechtigkeit und Lügen an der Spitze des Staates. Er betonte auch, er sehe dem Tag entgegen, an dem er die ganze Wahrheit teilen könne. „Es gibt noch viel zu erzählen.“


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Viele Unwahrheiten werden gesprochen rund um Donald Trump. Cohen, der Anwalt, hat gelogen. Manafort, sein Ex-Wahlkampfchef, hat gelogen. Und Ex-Sicherheitsberater Flynn auch. Sonderermittler Robert Mueller setzt die Mosaiksteine zusammen.

Im vergangenen Jahr hatte sich Cohen selbst vor Gericht wegen mehrerer Vergehen schuldig bekannt, unter anderem wegen einer Falschaussage vor dem Kongress und wegen Verstößen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung. Bei Letzterem handelte es sich um Schweigegeldzahlungen, die Cohen nach eigener Aussage im Auftrag von Trump ausgeführt hatte. Im Dezember wurde der Ex-Anwalt zu drei Jahren Haft verurteilt, die er nun antrat.

Cohen hat mehr als ein Jahrzehnt für Trump gearbeitet und ist eine zentrale Figur in mehreren Affären um den Präsidenten. Er wurde oft als Trumps „Ausputzer“ beschrieben, bis es zum Bruch zwischen beiden kam. Cohen wandte sich von Trump ab und erhob vor Gericht und dem US-Kongress schwere Vorwürfe gegen Trump. Ende Februar hatte Cohen bei einer öffentlichen Anhörung im Repräsentantenhaus seinen früheren Chef als Betrüger und Rassisten bezeichnet und ein jahrelanges Muster aus Lügen beschrieben. Cohen warf Trump diverse Vergehen vor - zum Teil moralischer Natur, zum Teil aber auch rechtlicher Art.


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