Ex-NFL-Profi erschießt fünf Menschen und sich selbst
Ex-NFL-Profi erschießt fünf Menschen und sich selbst
Die 70.000-Einwohner-Stadt Rock Hill im US-Bundesstaat South Carolina ist geschockt: Ein Mann hat am frühen Mittwochabend (Ortszeit) ein Blutbad angerichtet. Der zunächst flüchtige Täter erschießt einen in der Stadt bekannten und beliebten Arzt (70) und dessen Ehefrau (69) sowie zwei Enkelkinder des Ehepaars im Alter von fünf und neun Jahren. Ein anwesender Handwerker wird von der herbeigerufenen Polizei tot in der Einfahrt vor dem Haus aufgefunden. Eine weitere Person überlebt schwer verletzt.
Ein paar Stunden später meldet die Nachrichtenagentur Associated Press: Der mutmaßliche Täter sei Phillip Adams, ein 32-jähriger ehemaliger Football-Profi, der 78 Spiele als Cornerback für verschiedene Vereine der Profiliga NFL absolvierte. Nach nur fünf Jahren beendete er 2015 seine Karriere nach einer Reihe von Verletzungen und mindestens zwei Gehirnerschütterungen.
Der Vater des Verdächtigen, Alonzo Adams zog eine Verbindung zwischen der wenig erfolgreichen Sportkarriere seines Sohnes und der Tat: „Er war ein guter Junge. Aber ich glaube, der Football hat ihn kaputt gemacht“, sagte Adams dem Lokalsender WCNC-TV.
Adams' Eltern wohnen unweit des Tatorts in der gleichen Straße, er selbst habe sich bei dem Arzt in Behandlung befunden, heißt es. Kurz nach Mitternacht (Ortszeit) habe der Verdächtige sich selbst erschossen, so die Agentur.
Die tragische Geschichte, deren Ursache noch völlig unklar ist, ist nach der Zählung der Organisation www.gunviolencearchive.org das 132. „mass shooting“ in den USA im Jahr 2021 - in nur etwas mehr als drei Monaten seit Jahresbeginn.
Schlagzeilen hatten zuletzt vor allem zwei Vorfälle gemacht: In Colorado hatte ein Mann zehn Menschen in einem Supermarkt erschossen, eine Woche zuvor hatte ein 21-jähriger Schütze in mehreren asiatischen Massagesalons in Atlanta acht Menschen getötet.
US-Präsident Joe Biden will - unabhängig von der jüngsten Bluttat in South Carolina - am Donnerstag Dekrete erlassen, die den Zugang zu Schusswaffen erschweren sollen, wohl wissend, dass dieses Vorhaben in den USA sehr unpopulär ist. Biden nannte die Waffengewalt im Land eine „Epidemie“ und „internationale Peinlichkeit“. In seiner Rede führte der Präsident die Schießerei in Rock Hill als Beispiel an.
Foto: June Rivera via Flickr / Raiders DB Phillip Adams #28 / under CC BY-SA 2.0
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