EU-Ratschef zu Finanzstreit: "Noch viel Arbeit"
EU-Ratschef zu Finanzstreit: "Noch viel Arbeit"
(dpa) - Seine Vorgespräche mit den EU-Staats- und Regierungschefs seien extrem intensiv und teils sehr schwierig, sagte Michel am Mittwoch im Europaparlament. „Wir sind noch nicht am Ende der Verhandlungen. Enorm viel Arbeit ist noch nötig.“
Er werde alles für eine rasche Einigung tun, versicherte der Belgier. Bis Ende dieser Woche werde er einen Kompromissvorschlag machen, der dann von den 27 Staaten zur Vorbereitung des Gipfels am 17. und 18. Juli erörtert werden könne. Eine Einigung könne nur gelingen, wenn sich alle Beteiligten bewegten, fügte Michel hinzu.
Die EU-Kommission hatte ein schuldenfinanziertes Programm im Umfang von 750 Milliarden Euro zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie vorgeschlagen. Dieses wird gemeinsam mit dem nächsten siebenjährigen EU-Haushaltsplan verhandelt.
Noch vieles unklar
Michel nannte eine ganze Serie von Streitpunkten: den Umfang des Haushaltsplans, Beitragsrabatte, den Umfang des Konjunkturprogramms, die Frage, ob schuldenfinanziertes Geld als Zuschuss vergeben werden soll, die Kriterien für die Verteilung des Geldes und die Frage, ob die EU neue eigene Einnahmen bekommen soll.
Der zuständige EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic betonte, dass für eine Einigung nicht mehr viel Zeit bleibe. Beim nächsten Gipfeltreffen müsse ein Deal geschlossen werden, das sei die beste Reaktion auf die Coronavirus-Krise, sagte er im Plenum. Es sei wichtig, dass nun ein deutliches Zeichen gesetzt werde. Mehrere Europaabgeordnete forderten während der Debatte zudem mehr Mitspracherecht des Parlaments, unter anderem bei der Überwachung der Ausgabe von EU-Mitteln.
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