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EU-Kommissarin Jourova begrüßt "Corona-Apps"
International 07.04.2020 Aus unserem online-Archiv

EU-Kommissarin Jourova begrüßt "Corona-Apps"

EU-Kommissarin Jourova begrüßt "Corona-Apps"

Foto: dpa-tmn
International 07.04.2020 Aus unserem online-Archiv

EU-Kommissarin Jourova begrüßt "Corona-Apps"

Software zur Geolokalisierung Infizierter dürfe aber nur freiwillig und während der Krise eingesetzt werden.

(dpa) - Im Kampf gegen die Ausbreitung von Covid-19 begrüßt EU-Kommissarin Vera Jourova den Einsatz sogenannter Corona-Apps. „Das ist wohl die erste globale Krise, in der die Fähigkeiten der Technik vollständig eingesetzt werden können, um clevere und effiziente Lösungen zu bieten“, sagte die Vizepräsidentin der EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Die Menschen dürften beim Gebrauch dieser Apps jedoch nicht ihre Privatsphäre aufgeben.


ARCHIV - 01.04.2020, Paraguay, Asunción: Das Logo vom Videokonferenz-Dienst Zoom ist auf einem Smartphone-Bildschirm (l) zu sehen. Die Videokonferenz-App Zoom ist der große Aufsteiger in der Coronavirus-Krise: Binnen weniger Wochen schnellte die Zahl der Nutzer von 10 auf 200 Millionen pro Tag hoch. Und genauso schnell landete die Firma aus San Francisco am Datenschutz-Pranger. Foto: Andre M. Chang/ZUMA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wie Zoom am Datenschutz-Pranger landete
Zoom etabliert sich als allgegenwärtige Social-Media-Plattform der Coronavirus-Krise. Doch mit der explosiv gewachsenen Nutzung wurde die App von ihren Schwachstellen eingeholt.

„Diese Instrumente zu nutzen muss für die Menschen immer freiwillig sein“, sagte die tschechische Politikerin. Sie müssten eine Einverständniserklärung abgeben und die App dürfe nur während der Krise eingesetzt werden. Dies seien Mindeststandards, die alle EU-Staaten einhalten müssten, sagte die EU-Kommissarin, die unter anderem für den Rechtsstaat zuständig ist.

Mehrere EU-Staaten haben bereits Apps im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus im Einsatz, auch in Deutschland soll demnächst eine App zum Download bereitstehen. Sie kann nach Auffassung der deutschen Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, die Zahl der neuen Infektionen mit dem Coronavirus zu reduzieren. Die Apps sollen unter anderem dabei helfen, herauszufinden, wer sich in der Nähe von Infizierten aufgehalten hat und sich somit angesteckt haben könnte.

Jourova betonte, dass bei solchen Apps auch die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene hilfreich sein könne. „Aber lasst uns nicht die Bemühungen der Mitgliedstaaten behindern.“


A woman wearing a facemask as a preventive measure against the COVID-19 coronavirus walks on a bridge at the Summer Palace in Beijing on March 17, 2020. - China reported on March 17 just one new domestic coronavirus infection but found 20 more cases imported from abroad, with more regions imposing quarantines on foreign arrivals in a bid to stem the disease being brought in from overseas. (Photo by NICOLAS ASFOURI / AFP)
China: Big Brother auf Infiziertensuche
China, Taiwan und Südkorea benutzen Big Data und Überwachung, um den Virusausbruch einzudämmen. In Europa wäre dies aufgrund der Datenschutzgesetze nicht möglich.

Für die EU-Kommission ist neben dem Datenschutz entscheidend, dass die einzelnen Apps der EU-Staaten miteinander vergleichbare Daten produzieren. Entsprechende Empfehlungen dürften Teil der Exit-Strategie sein, die die EU-Kommission bald vorstellen will. Das europäische App-Projekt PEPP-PT wird nicht von der Kommission unterstützt.

Mit Blick auf Standortdaten von Handynutzern ist die Behörde derzeit aber mit Mobilfunkanbietern im Gespräch. Die Idee ist, dass ein Anbieter pro EU-Staat aggregierte und anonymisierte Daten bereitstellt, die dann vom gemeinsamen Forschungszentrums der EU-Kommission ausgewertet werden könnten. So sollen Bewegungsmuster, aber auch die Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen analysiert werden. Das Projekt soll so bald wie möglich aufgenommen werden.


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