Erdbeben in Mittelitalien
Erdbeben in Mittelitalien
(dpa) - Zwei Monate nach dem verheerenden Beben in Mittelitalien ist das Land am Mittwoch erneut von einem schweren Erdstoß erschüttert worden. Das Zentrum des Bebens, das eine Stärke von 5,4 gehabt haben soll und am Abend bis in die Hauptstadt Rom zu spüren war, lag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa südöstlich von Perugia. Auch die US-Erdbebenwarte gab die Stärke mit 5,4 an.
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Laut Ansa ereignete sich das Beben um 19.11 Uhr nahe dem Ort Castelsantangelo sul Nera, einem kleinen Dorf in der Region Marken.
Nachbeben stärker als erstes
Etwas mehr als zwei Stunden nach dem ersten Erdbeben mit einer Stärke von mehr als 5 ist am Mittwochabend ein Nachbeben in Rom zu spüren gewesen. Das berichtete eine dpa-Reporterin aus der Hauptstadt. Die Stärke des neuerlichen Stoßes lag nach Angaben verschiedener Erdbebenwarten zwischen 5,9 und 6,1.
Entgegen ersten Angaben sei bislang doch nur ein Verletzter registriert worden, sagte der Chef des Zivilschutzes, Fabrizio Curcio, bei einer Pressekonferenz am späten Mittwochabend in Rieti. „Es ist nur eine Person leicht verletzt, es schien zuerst, dass es zwei waren.“ In den betroffenen Gebieten sei der Strom ausgefallen. Die Hilfe laufe aber an.
Curcio bezeichnete die Beben als „schwerwiegend“: Sie ereigneten sich innerhalb von etwas mehr als zwei Stunden in der gleichen Region, die bereits Ende August von einem verheerenden Beben heimgesucht worden war.
Erst Ende August war die Region von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden. Nach offiziellen Angaben kamen damals 298 Menschen ums Leben, die meisten in dem Ort Amatrice. Die italienische Regierung schätzte die Erdbebenschäden zuletzt auf rund vier Milliarden Euro. Das Land wird häufig von Erdstößen heimgesucht, die immer wieder verheerende Folgen haben.
Immer wieder trifft es die bergige Gegend in den Abruzzen. Nur etwas weiter südlich hatten im Jahr 2009 Erdstöße die Stadt L'Aquila teils verwüstet, es gab mehr als 300 Tote. Grund für die Beben sind riesige Spannungen, die sich im Untergrund aufbauen. Denn der „Adriatische Sporn“ - ein Anhängsel der afrikanischen Erdplatte - reibt sich hier an der eurasische Platte. Auch deshalb haben sich Italiens Mittelgebirge aufgefaltet. Die enormen Energien können sich entladen.
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