"Ein guter Anfang"
"Ein guter Anfang"
Kurz nach Abschluss der Gespräche in Singapur hat Außenminister Jean Asselborn das Gipfeltreffen "symbolträchtig" genannt. "Ob es nun aber ein historisches Gipfeltreffen war, muss die Zukunft zeigen", so Luxemburgs Chefdiplomat gegenüber wort.lu. Die Aufnahme von Beziehungen zwischen beiden Ländern und das Abkommen seien auf jeden Fall positiv zu bewerten.
"Damit wurde nun ein Prozess eingeläutet, den US-Außenminister Pompeo in den kommenden Wochen und Monaten konkretisieren muss", so Asselborn weiter. Wichtig sei, dass Kim sich der "vollständigen Denuklearisierung" der koreanischen Halbinsel verpflichtet habe. Es falle aber auf, dass die Vereinigten Staaten zu Zugeständnissen im Text bereit waren und auf eine "überprüfbare und unumkehrbare" Denuklearisierung verzichtet haben.
Das Abkommen sei recht vage ausgefallen, meint Asselborn. So sei auch nicht klar, wie die Sicherheitsgarantien aussehen, die die Vereinigten Staaten gegenüber Nordkorea eingehen wollen. "Bis auf die Einstellung der gemeinsamen Militärmanöver mit Südkorea wurden keine weiteren Angaben gemacht", so Asselborn, der im gleichen Zusammenhang zu Bedenken gab, dass im Abkommen von 1993 bereits ähnliche Zugeständnisse gemacht wurden. Jedoch haben sich beide Seiten nie daran gehalten.
"Es ist auf jeden Fall ein guter Anfang", so der Luxemburger Außenminister, der auch Trumps Bemühungen lobte. Doch bleibe vor allem angesichts der Aufkündigung des Iran-Deals ein fader Beigeschmack. Auf der einen Seite verpflichte sich Trump dem nordkoreanischen Diktator, auf der anderen Seite kündigt er einen bereits ausgehandelten Atom-Deal mit dem Iran; unter anderem mit dem Argument, dass dieser nicht zu einem Regimewechsel in Teheran führe. "Von einem Regimewechsel war im Zusammenhang mit Nordkorea aber nie die Rede. Wo ist da die Logik?", fragt sich Jean Asselborn.
