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Nancy Pelosis Ehemann zuhause angegriffen und schwer verletzt
International 3 Min. 29.10.2022
Politischer Hintergrund vermutet

Nancy Pelosis Ehemann zuhause angegriffen und schwer verletzt

Nancy Pelosi lebt mit ihrem Mann Paul Pelosi in einem Haus in San Francisco, wenn sie nicht zu Terminen in Washington ist.
Politischer Hintergrund vermutet

Nancy Pelosis Ehemann zuhause angegriffen und schwer verletzt

Nancy Pelosi lebt mit ihrem Mann Paul Pelosi in einem Haus in San Francisco, wenn sie nicht zu Terminen in Washington ist.
Foto: AFP
International 3 Min. 29.10.2022
Politischer Hintergrund vermutet

Nancy Pelosis Ehemann zuhause angegriffen und schwer verletzt

Ex-Präsident Donald Trump und rechte Politiker hetzen seit Jahren gegen Parlamentssprecherin Nancy Pelosi. Nun brach ein Mann in ihr Haus ein und forderte, sie zu sehen. Am Ende schlug er auf ihren Ehemann ein.

(dpa) - Ein Angreifer ist gezielt in das Haus der prominenten US-Politikerin Nancy Pelosi eingebrochen und hat ihren 82-jährigen Ehemann mit einem Hammer verletzt. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. Der Posten steht an dritter Stelle in der politischen Rangfolge in den USA nach Präsident Joe Biden und Vize-Präsidentin Kamala Harris. Biden verurteilte die Attacke als „abscheulich“ und zog eine Verbindung zu aggressiver Rhetorik der Republikaner von Donald Trump.

Der Mann habe in der Nacht zum Freitag das Leben von Paul Pelosi bedroht und gefordert, die Parlamentsvorsitzende zu sehen, teilte ihr Sprecher mit. Ihr Ehemann sei wegen eines Schädelbruchs und ernster Verletzungen am rechten Arm und Händen operiert worden. Die Ärzte erwarteten, dass er sich vollständig erholen werde.

Nancy Pelosi mit ihrem Ehemann Paul bei einer Gala im Jahr 2019.
Nancy Pelosi mit ihrem Ehemann Paul bei einer Gala im Jahr 2019.
Foto: AFP

Pelosi wird ständig von Leibwächtern geschützt. Sie war in der Nacht zum Freitag in Washington, während ihr Ehemann im Wohnhaus des Paares in San Francisco blieb.

Der 42 Jahre alte Angreifer war in der Nacht zum Freitag in das Haus der Pelosis in San Francisco eingebrochen, wie Polizeichef William Scott sagte. Als Polizisten eintrafen, habe er vor den Augen der Beamten mehrfach mit einem Hammer auf Paul Pelosi eingeschlagen. Der Angreifer befinde sich in Gewahrsam, das Motiv für den Angriff werde untersucht, sagte Scott.

„Wo ist Nancy?“

Der Angreifer habe mehrfach „Wo ist Nancy?“ gerufen, schrieben unter anderem die „New York Times“ und die „Washington Post“ unter Berufung auf Behördenvertreter. US-Medien fanden Online-Profile des Mannes, laut denen er sich für Verschwörungstheorien, Falschinformationen über die angebliche Gefahr von Corona-Impfstoffen und Donald Trumps Lügen über Betrug bei der Präsidentenwahl 2020 interessierte.


TOPSHOT - A January 6 video of Former US President Donald Trump telling his supporters to go home, is seen on screen during a hearing by the House Select Committee to investigate the January 6th attack on the US Capitol in the Cannon House Office Building in Washington, DC, on July 21, 2022. - The select House committee conducting the investigation of the Capitol riot is holding its eighth and final hearing, providing a detailed examination of former president Donald Trump's actions on January 6th. More than 850 people have been arrested in connection with the 2021 attack on Congress, which came after Trump delivered a fiery speech to his supporters near the White House falsely claiming that the election was "stolen." (Photo by SAUL LOEB / AFP)
Neue schockierende Details zum Kapitolsturm
Das Finale der Anhörungen zur Aufarbeitung des Coup-Versuchs vom 6. Januar lieferte zur besten Sendezeit eine Fülle neuer Enthüllungen.

Der Sender CNN berichtete, Paul Pelosi habe auf seinem Telefon selbst den Notruf gewählt. Er habe dabei zwar den Angriff nicht direkt melden können, die Mitarbeiterin der Notruf-Hotline habe aber das Geschehen im Hintergrund gehört und die Polizei losgeschickt. Medienberichten zufolge wollte der Mann auch Paul Pelosi festbinden und warten, bis seine Frau zurückkommt.

Nancy Pelosi häufiges Ziel der Rechten

Die Demokratin Pelosi ist häufiges Ziel verbaler Attacken der politischen Rechten in Amerika. Ex-Präsident Trump nennt sie seit Jahren immer wieder „Crazy Nancy“ („verrückte Nancy“) und machte sie zu über die Jahre zu einer Hassfigur für seine Anhänger.


ARCHIV - 06.01.2021, USA, Washington: Anhänger des damaligen US-Präsidenten Trump stürmen das US-Kapitolgebäude, wo die Abgeordneten den Sieg des gewählten Präsidenten Biden bei der Wahl im November bestätigen sollten. (zu dpa «Mehr als sieben Jahre Haft für Kapitol-Randalierer») Foto: Essdras M. Suarez/Zuma Press/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Mehr als sieben Jahre Haft für Kapitol-Randalierer
Ein Mann aus Texas ist für seine Rolle im Zusammenhang mit dem Angriff auf das US-Kapitol zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt worden.

So suchten bei der Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021 Trumps Anhänger nach Pelosi und verwüsteten ihr Büro. Sie versuchte unterdessen von einem sicheren Ort aus, den Schutz des Gebäudes zu organisieren, wie jüngst veröffentlichte Videos zeigten. Im aktuellen Wahlkampf für die Kongresswahlen am 8. November greifen radikale Republikaner ihre Gegner gezielt für ihre angebliche Nähe zu Pelosi an.

Biden betonte bei einem Wahlkampfauftritt in Philadelphia, dass auch damals die Angreifer im Kapitol „Wo ist Nancy?“ gerufen hätten. Er machte die Republikaner für die Verrohung des politischen Klimas in den USA verantwortlich. „Was lässt uns denken, dass eine Partei über gestohlene Wahlen reden kann, und dass Covid eine Lüge ist - und das keinen Einfluss auf Leute haben wird, die vielleicht nicht so ausgewogen sind“, sagte der Präsident. „Es gibt zuviel politische Gewalt, zu viel Hass.“

Am Freitag verurteilten als prominente Republikaner Trumps Vizepräsident Mike Pence und der Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, die Attacke. Der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, soll privat Kontakt zu Pelosi aufgenommen haben. Trump postete bei seiner Twitter-Kopie Truth Social, äußerte sich aber nicht zu dem Angriff.


US Speaker of the House Nancy Pelosi, Democrat of California, speaks at an event to raise awareness of the Child Tax Credit, in Los Angeles, California on July 15, 2021. - Payments from the Child Tax Credit are being disbursed starting July 15. (Photo by Frederic J. Brown / AFP)
In tiefer Abneigung verbunden
Der Kleinkrieg zwischen Speakerin Nancy Pelosi und dem Republikaner Kevin McCarthy eskaliert mit gegenseitigen Beschimpfungen.

Der republikanische Gouverneur des Bundesstaates Virginia, Glenn Youngkin, wurde für seine Äußerungen zur Attacke bei einem Wahlkampfauftritt für die Kongress-Kandidatin Yesli Vega kritisiert. „Es gibt nirgendwo Platz für Gewalt - aber wir werden sie zurückschicken, damit sie mit ihm in Kalifornien sein kann“, sagte Youngkin mit Bezug auf Pelosi und ihren Mann. Den Republikanern werden gute Chancen beigemessen, bei der Wahl die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückzuerobern. Pelosi dürfte dann in Ruhestand gehen.

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Der Kleinkrieg zwischen Speakerin Nancy Pelosi und dem Republikaner Kevin McCarthy eskaliert mit gegenseitigen Beschimpfungen.
US Speaker of the House Nancy Pelosi, Democrat of California, speaks at an event to raise awareness of the Child Tax Credit, in Los Angeles, California on July 15, 2021. - Payments from the Child Tax Credit are being disbursed starting July 15. (Photo by Frederic J. Brown / AFP)