"Don't go to hell": Das Brexit-Chaos in neun Tweets
Wer zuletzt lacht... Jean-Claude Juncker und Donald Tusk bei der Pressekonferenz zum Brexit-Gipfel.
"Don't go to hell": Das Brexit-Chaos in neun Tweets
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Ein wilder EU-Austritt der Briten wurde beim Gipfeltreffen in Brüssel vorerst abgewendet. Auf Twitter sprießen derweil die Stilblüten – und zwei Luxemburger haben die Lacher auf ihrer Seite.
(jt/SC) - Die Klippe des ungeregelten Brexit wurde vorerst umschifft: Die EU gewährt der britischen Premierministerin Theresa May eine neue Frist von zwei Wochen, um das Parlament von ihrem Plan für den EU-Austritt zu überzeugen. Das wurde Donnerstagnacht bei einem Gipfeltreffen in Brüssel vereinbart. Falls das britische Unterhaus dem ausgehandelten Brexit-Abkommen nächste Woche zustimmt, soll der Austritt am 22. Mai geregelt über die Bühne gehen. Gelingt das nicht, kann Großbritannien bis zum 12. April neue Vorschläge machen. Vielleicht kommt aber doch alles ganz anders – wer weiß. Im Folgenden ein Überblick über Reaktionen zum Sondergipfel in neun Tweets.
- Was ist eigentlich passiert? Wann kommt der Brexit denn jetzt endlich? Das Wichtigste von vergangener Nacht noch einmal erklärt.
- Klingt alles ziemlich kompliziert. Die Mimik und Gestik einer Gebärdendolmetscherin aus einem älteren Beitrag von BBC News spricht Bände.
- Auf Twitter machte gestern zudem ein Kommentar des luxemburgischen Premierministers Xavier Bettel die Runde, der den schleppenden Brexit-Vorgang mit dem Theaterstück "Warten auf Godot" von Samuel Beckett verglich. "Aber Godot kam nie", schlussfolgerte Bettel gestern noch vor dem EU-Sondertreffen.
- End of May? Blogger Jon Worth findet, dass sich die EU-27 gestern ziemlich clever angestellt hat.
- Ein englischer Reality-TV-Star kann seinen Missmut über die chaotischen Vorgänge in Brüssel und London nicht länger verbergen.
- Derweil wird der Brexit in einigen britischen Pubs zum Tabuthema.
- Den niederländischen Premier erinnert die britische Premierministerin an den arm- und beinlosen Ritter aus der Komödie "Die Ritter der Kokosnuss", wie er vor einigen Tagen sagte.
- Das vorläufige Schlusswort im Brexit-Drama sprachen am Donnerstag Donald Tusk und Jean-Claude Juncker. Beide konnten ihre Erleichterung über den Ausgang der Gespräche nicht verbergen. "Ich war traurig, jetzt bin ich optimistischer", sagte Tusk am Donnerstagabend. EU-Kommissionspräsident Juncker äußerte sich außerdem zu seinem Ideal-Szenario: "Wir sind hoffnungsvoll, dass der Vertrag vom britischen Unterhaus angenommen wird."
Donald Tusk und Jean-Claude Juncker waren zum Scherzen aufgelegt und die anwesenden Journalisten bekamen humorvollere Antworten auf ihre Fragen, als gewöhnlich. So sagte Donald Tusk zum Beispiel, es wäre noch "viel Platz in der Hölle" für Unterstützer eines No-Deal-Brexit. Juncker fügte dem hinzu: "Geht nicht in die Hölle!" ("Don't go to hell!").
Die Szene im Video:
