Deutschland trauert um Absturz-Opfer
Deutschland trauert um Absturz-Opfer
(dpa) - Deutschland trauert um die Opfer des Germanwings-Absturzes. Im Kölner Dom fand am Mittag ein Trauergottesdienst, gefolgt von einem staatlichen Trauerakt, statt. Dazu wurden unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Regierungsvertreter aus Frankreich und Spanien erwartet. Insgesamt wollten rund 1400 Gäste teilnehmen, darunter etwa 500 Angehörige.
Zu deren Schutz war die Umgebung des Doms seit dem Morgen mit Sichtschutzwänden abgesperrt. Passanten legten vor dem Dom Blumen nieder, die Stimmung in der Innenstadt war merklich gedrückt. Auf vielen Werbetafeln prangten statt bunter Bilder schwarze Trauerschleifen.
Beim Absturz der Germanwings-Maschine waren vor dreieinhalb Wochen alle 150 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Der Copilot soll das Flugzeug nach bisherigen Ermittlungen absichtlich zum Absturz gebracht haben.
Für jeden Toten steht eine weiße Kerze im Dom. Der Kölner Kardinal Rainer Woelki hat den Hinterbliebenen der Opfer des Germanwings-Absturzes versichert, dass sie nicht allein sind. Bloße Worte seien zu schwach, um zu trösten, sagte Woelki am Freitag beim Trauergottesdienst im Kölner Dom.
Aber dass so viele Menschen den Betroffenen in diesem Moment Mitleid und Beileid zeigen wollten, solle den Betroffenen Trost sein. Sie seien nicht allein „in diesen Stunden der Einsamkeit“. Die Betroffenen seien „auf ganz unterschiedliche Weise verzweifelt, tief traurig und versteinert vor Schmerz“.
Jeder Moment des Lebens sei unwiederbringlich. Auch die Trauerfeier werde schon bald Teil des Lebens nach dem Unglück sein, nach dem schrecklichen Einschnitt. Das Urteil über den Copiloten müsse man Gott überlassen.
Woelki und die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, sollten den Trauergottesdienst leiten. „Ich hoffe und zittere auch ein wenig davor, das richtige Wort in diesem Augenblick zu finden, das Hoffnung und Trost spenden kann“, sagte Woelki im Deutschlandfunk. Kurschus zeigte sich bewegt von der großen Anteilnahme. Dadurch spürten auch die Angehörigen, dass sie mit ihrem Schmerz nicht alleine seien, sagte sie der „Rheinischen Post“.
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