CSU und SPD die großen Verlierer der Bayernwahl
CSU und SPD die großen Verlierer der Bayernwahl
(dpa) - Die regierenden Christsozialen haben bei der Landtagswahl in Bayern schmerzhafte Verluste erlitten und ihre absolute Mehrheit eingebüßt. Sie bleiben stärkste Partei in dem süddeutschen Bundesland, brauchen aber einen Koalitionspartner.
Zweiter großer Verlierer des Wahlsonntags sind die in der Bundesregierung in Berlin mitregierenden Sozialdemokraten. Die Grünen wurden zweitstärkste Partei, die rechtspopulistische AfD blieb unter ihrem Bundestagswahlergebnis vom vorigen Jahr.
Nach Hochrechnungen von ARD und ZDF vom Sonntagabend verlor die CSU von Ministerpräsident Markus Söder in dem wirtschaftsstarken Freistaat mehr als zehn Prozentpunkte und landete bei 37,3 bis 37,4 Prozent (2013: 47,7 Prozent). In Umfragen vor der Wahl war die CSU zuletzt allerdings unter 35 Prozent gerutscht.
Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 17,8 bis 17,9 Prozent (2013: 8,6 Prozent). Die SPD stürzte von 20,6 auf 9,5 bis 9,6 Prozent ab. Die AfD, die zum ersten Mal bei einer Landtagswahl in Bayern antrat, holte 10,6 bis 10,7 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2017 waren es in Bayern 12,4 Prozent. Die konservativen Freien Wähler erreichten 11,6 bis 11,7 Prozent (2013: 9,0 Prozent).
Die Liberalen (FDP), die vor fünf Jahren klar an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert waren, mussten mit 5,0 Prozent um den Wiedereinzug ins Landesparlament bangen. Die Linke hatte mit 2,9 bis 3,2 keine Chancen auf einen erstmaligen Einzug in die bayerische Volksvertretung.
Die Berechnung der Sitzzahl ist wegen des bayerischen Wahlrechts kompliziert, die endgültige Größe des Parlaments steht noch nicht fest. Nach Berechnungen der Fernsehsender vom Abend käme die CSU auf 83 von 200 Sitzen, die Grünen auf 38. Auf die Freien Wähler entfielen 25 Mandate, auf die AfD 23, die SPD 20 und die FDP 11. Danach hätte eine „bürgerliche“ Koalition aus CSU und Freien Wählern eine bequeme Mehrheit.
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