Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Corona-Pandemie: Italien meldet fast 1.000 Tote an einem Tag
International 27.03.2020 Aus unserem online-Archiv

Corona-Pandemie: Italien meldet fast 1.000 Tote an einem Tag

Zwei Priester während einer Prozession in der Ortschaft Manta im Nordwesten Italiens. Die Geistlichen beteten, dass Gott das Haus vor dem Corona-Virus beschützen soll.

Corona-Pandemie: Italien meldet fast 1.000 Tote an einem Tag

Zwei Priester während einer Prozession in der Ortschaft Manta im Nordwesten Italiens. Die Geistlichen beteten, dass Gott das Haus vor dem Corona-Virus beschützen soll.
Foto: AFP/Marco Bertorello
International 27.03.2020 Aus unserem online-Archiv

Corona-Pandemie: Italien meldet fast 1.000 Tote an einem Tag

Italien meldet immer mehr Tote in der Corona-Krise. So viele wie am Freitag wurden noch nie an einem Tag verzeichnet. Doch es gibt auch Nachrichten, die ein wenig hoffen lassen.

(dpa) - Italien hat an einem Tag fast 1.000 Tote im Zuge der Corona-Pandemie gemeldet und damit so viele wie an keinem Tag zuvor. Die Zahl stieg um 969 auf 9.134, wie der Zivilschutz am Freitag in Rom mitteilte. Die Gesamtzahl der Infizierten stieg um fast 6.000 auf 86.498. Damit liegt Italien weltweit etwa gleichauf mit den USA. Die Kurve der Neuinfektionen flachte sich aber nach Aussagen des obersten Gesundheitsinstituts etwas ab - sie hat allerdings noch nicht ihren Höhepunkt erreicht.

Die Totenzahl ist auch deshalb noch höher ausgefallen, weil darin 50 am Vortag nicht berechnete Fälle aus der Region Piemont enthalten sind. „Wir sind noch nicht auf dem Höhepunkt (der Kurve). Aber es gibt positive Anzeichen“, sagte der Präsident des nationalen Gesundheitsinstitutes (ISS), Silvio Brusaferro, in Rom. Seit dem 19./20. März gebe es eine leichte Abflachung der Kurve der neuen Ansteckungen - die Kurve falle aber noch nicht ab, „wir sind in einer Verlangsamung der Steigung“.


TOPSHOT - Don Giuseppe Corbari, parson of the Church of Robbiano, poses between selfie photographs sent in by his congregation members and  glued to empty pews, before celebrating Sunday mass in Giussano on March 22, 2020. - Italian Prime Minister Giuseppe Conte on March 21 ordered all non-essential companies and factories to close nationwide to stem a coronavirus pandemic that has killed 4,825 people in the country in a month. "The decision taken by the government is to close down all productive activity throughout the territory that is not strictly necessary, crucial, indispensable, to guarantee us essential goods and services," Conte said in a late-night TV address (Photo by Piero CRUCIATTI / AFP)
Italien: Gähnende, gespenstige Leere nach einem Monat Quarantäne
Italien befindet sich seit einem Monat im Krisenmodus - und die Welt, die einmal war, scheint nach diesen 30 Tagen weit weg zu sein.

Er warnte eindringlich davor, dass man nun über eine Lockerung der Ausgangssperren nachdenke. Diese müssten strikt eingehalten werden. 80 Prozent der Toten seien über 70 Jahre alt gewesen, so Brusaferro. 50 Prozent der Verstorbenen hätten zudem mindestens drei oder mehr Vorerkrankungen gehabt. Bei den Toten war nicht abschließend geklärt, ob sie mit oder an Covid-19 gestorben sind.

Seit dem 10. März dürfen die Menschen im ganzen Land nur noch in Ausnahmefällen aus dem Haus gehen.

Einen traurigen Rekord haben die USA am Freitag gebrochen: Die Vereinigten Staaten haben nach Angaben von eigenen Experten inzwischen mehr bekannte Coronavirus-Infektionen als jedes andere Land der Welt. Bis Freitagnachmittag (Ortszeit) gab es USA-weit mehr als 94.000 bekannte Infektionen, in Italien mehr als 86.000 und in China rund 82.000, wie aus einer Übersicht der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Sowohl die USA als auch Italien haben das Ursprungsland der Pandemie, China, damit inzwischen überholt. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als halbe Million gemeldete Coronavirus-Infektionen.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema