(dpa) - US-Präsident Joe Biden hat die iranische Führung aufgerufen, nicht gewaltsam gegen die Proteste im Land vorzugehen. „Der Iran muss die Gewalt gegen die eigenen Bürger beenden, die einfach nur ihre Grundrechte ausüben“, sagte Biden bei einem Auftritt in der kalifornischen Stadt Irvine am Freitag (Ortszeit). Frauen und Männer sollten das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit haben, sagte Biden. Und Frauen „sollten – in Gottes Namen – tragen können, was sie wollen“, betonte er. „Niemand sollte ihnen sagen, was sie tragen sollen.“
Im Iran gehen Menschen bereits seit Wochen auf die Straße. Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich „unislamischen Outfits“ festgenommen. Was mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben; die Polizei weist das zurück. Seit dem Tod der Frau demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie den Kopftuchzwang.
Biden zeigte sich beeindruckt von dem Ausmaß der durch den Tod Aminis ausgelösten Proteste. „Es hat etwas ausgelöst, was denke ich lange, lange Zeit nicht beruhigt werden wird“, sagte er.