Wählen Sie Ihre Nachrichten​

Bericht: Trump soll Luftangriffe auf den Iran freigegeben haben
International 2 Min. 21.06.2019 Aus unserem online-Archiv

Bericht: Trump soll Luftangriffe auf den Iran freigegeben haben

Ein F/A-18F Super Hornet Kampfflugzeug der Jolly Rogers von der Strike Fighter Squadron (VFA) 103 wird auf dem Flugdeck des Nimitz-Klasse Flugzeugträgers Abraham Lincoln zum Start vorbereitet.

Bericht: Trump soll Luftangriffe auf den Iran freigegeben haben

Ein F/A-18F Super Hornet Kampfflugzeug der Jolly Rogers von der Strike Fighter Squadron (VFA) 103 wird auf dem Flugdeck des Nimitz-Klasse Flugzeugträgers Abraham Lincoln zum Start vorbereitet.
Foto: MC2 Matt Herbst/Navy
International 2 Min. 21.06.2019 Aus unserem online-Archiv

Bericht: Trump soll Luftangriffe auf den Iran freigegeben haben

Dass sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran zuspitzt, kann jeder sehen. Doch wie nah eine militärische Konfrontation bereits bevorstand, scheint erst jetzt klar zu werden. Waren die Kampfjets schon in der Luft?

(dpa) - US-Präsident Donald Trump hat nach einem Bericht der „New York Times“ Luftangriffe auf den Iran gebilligt, diese dann aber in der Nacht zum Freitag abrupt gestoppt. Über die Entscheidungen sei heftig diskutiert worden. Die Militäraktion sollte laut dem Bericht eine Vergeltung für den Abschuss einer amerikanischen Aufklärungsdrohne durch den Iran sein.


In this image released by the US Air Force, a RQ-4 Global Hawk unmanned surveillance drone lands on August 16, 2018, at Eielson Air Force Base, Alaska. - The Pentagon confirmed on June 20, 2019, that Iranian forces shot down a US naval surveillance drone but insisted the aircraft was in international air space, not that of Iran. The RQ-4A Global Hawk drone was downed by an Iranian surface-to-air missile system while flying in international airspace over the Strait of Hormuz, a US Central Command spokesman, Navy Captain Bill Urban, said in a statement. He said it happened at 23h35GMT, June 19. (Photo by Tristan D. Viglianco / US AIR FORCE / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / US Air Force / Airman 1st Class Tristan D. Viglianco" - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
Iran will gegen USA vor UN ziehen
Teheran bezichtigt die USA wegen des Abschusses einer Drohne in seinem Luftraum der Lüge.

Der Angriff sei bereits im Anfangsstadium gewesen, als er abgeblasen worden sei, schrieb das Blatt am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsbeamten, der nicht namentlich genannt werden wollte. Flugzeuge seien bereits in der Luft und Schiffe in Position gewesen, es sei aber nicht geschossen worden.

Flugverbot im Krisengebiet

Etwa zeitgleich verhängte die US-Luftfahrtbehörde FAA ein Flugverbot für in den USA registrierte Flugzeuge über Teilen des Krisengebietes. Flüge über dem Persischen Golf und dem Golf von Oman seien bis auf Weiteres nicht mehr erlaubt, teilte die FAA via Twitter mit. Erhöhte Militärtätigkeit und zunehmende politische Spannungen könnten Verkehrsflugzeuge einem Risiko aussetzen. Die Anordnung gilt für alle in den USA angemeldeten Fluggesellschaften.

Weshalb Trump die eingeleiteten Luftangriffe abgebrochen habe, sei zunächst nicht bekannt, schrieb die „New York Times“. Es habe zunächst heftige Diskussionen im Weißen Haus zwischen dem Präsidenten, seinen höchsten Sicherheitsberatern und Kongressspitzen gegeben. Unklar sei, ob die Angriffe auf ausgewählte iranische Ziele nur verschoben worden seien. Erwartet worden seien die Luftschläge am Donnerstagabend, berichtete die „New York Times“.

Das Blatt beruft sich auf Informationen von mehreren hochrangigen Regierungsbeamten, die entweder an den Diskussionen teilgenommen hätten oder darüber informiert worden seien. Weder das Weiße Haus noch das Pentagon wollten die Angriffspläne in der „New York Times“ kommentierten. Es habe aber keine Bemühungen gegeben, die Veröffentlichung des Artikels zurückzuhalten, hieß es.

Dramatische Zuspitzung

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran hatten sich in der Nacht zum Donnerstag dramatisch zugespitzt, nachdem der Iran eine amerikanischen Aufklärungsdrohne abgeschossen hatte. Die USA behaupten, das unbemannte Flugzeug sei über internationalen Gewässern getroffen worden. Der Iran legte nach eigener Darstellung Beweise dafür vor, dass die Drohne über iranischem Hoheitsgebiet flog. Es geht offenbar um wenige Kilometer.


Global Hawk, the U.S. Department of Defense's newest reconnaissance aircraft, flies over Edwards Air Force Base, Calif., on Feb. 28, 1998, during its first flight. The United States is rushing the high-flying endurance reconnaissance drone into the hunt for Osama bin Laden and his al Qaeda network even before operational testing has been completed, Defense Secretary Donald Rumsfeld said November 21, 2001.  REUTERS/DoD
Iran bestätigt Abschuss einer US-Drohne
Die Lage am Persischen Golf eskaliert weiter. Nun melden die iranischen Revolutionsgarden den Abschuss einer US-Drohne.

US-Präsident Trump sagte am Donnerstag mit Blick auf den Iran: „Sie haben einen sehr schweren Fehler gemacht.“ Es sei „wissenschaftlich dokumentiert“, dass die Drohne in internationalem Luftraum geflogen sei. Der iranische Außenminister Jawad Sarif schrieb dagegen auf Twitter, man werde den Fall vor die Vereinten Nationen bringen „und zeigen, dass die Vereinigten Staaten lügen“. Nach Angaben des US-Zentralkommandos Centcom, das die Truppen im Nahen Osten führt, wurde die Drohne des Typs RQ-4A „Global Hawk“ über der Straße von Hormus von einer iranischen Luftabwehrrakete getroffen.


Donald Trump forderte von seinem Golfhotel Mar-A-Lago aus eine "internationale Koalition, um das Schlachten in Syrien zu beenden".
USA greifen Syrien mit Tomahawk-Raketen an
In Syrien droht die Lage zu eskalieren. Wenige Tage nach einem mutmaßlichen Giftgasangriff lässt US-Präsident Trump Raketen auf einen Flughafen der syrischen Armee abschießen. Er ruft zu einer internationalen Koalition auf, um das „Schlachten“ zu beenden.

Trump hatte zunächst offengelassen, wie die USA reagieren werden. „Das werden Sie bald herausfinden“, hatte Trump Journalisten im Weißen Haus gesagt. In der Vergangenheit hatte Trump wie die iranische Führung betont, keinen Krieg zu wollen.

Seit Monaten nehmen die Spannungen zwischen den USA und dem Iran zu. Erst am Montag hatte das Pentagon angekündigt, weitere 1000 Soldaten in den Nahen Osten zu schicken, um US-Truppen und Interessen der USA in der Region zu schützen. Der Iran hatte am Montag angekündigt, ab Donnerstag kommender Woche eine im internationalen Atomabkommen mit dem Land festgelegte Obergrenze für Vorräte mit niedrig angereichertem Uran zu überschreiten. Die iranisch-amerikanische Krise hatte sich nach dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran im vergangenen Jahr zugespitzt.


Lesen Sie mehr zu diesem Thema