Attacke in Paris: Polizei schießt Terroristen nieder
Attacke in Paris: Polizei schießt Terroristen nieder
(dpa/mth) - Nach einem Angriff auf einen Polizisten vor der Pariser Kathedrale Notre-Dame gehen Ermittler einem Terror-Verdacht nach. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft übernahm den Fall, wie die Behörde am Dienstag bekanntgab. Nach Angaben der Behörden eröffnete die Polizei das Feuer und verletzte den Angreifer. Auf dem Vorplatz der Kirche halten sich üblicherweise viele Touristen auf.
Der Angreifer hat bei seiner Tat „das ist für Syrien“ gerufen. Das sagte der französische Innenminister Gérard Collomb am Dienstag. Der Mann habe sich von hinten einer Polizeipatrouille genähert und mit einem Hammer auf einen der drei Beamten eingeschlagen. Ein weiterer Polizist habe das Feuer eröffnet und den Angreifer verletzt. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.
Collomb sagte, der Angreifer habe sich als algerischer Student präsentiert: Er habe einen Ausweis bei sich gehabt, dessen Echtheit überprüft werden müsse. Der Mann habe sich selbst als "Soldat des Kalifats" bezeichnet. Neben dem Hammer habe der Mann Küchenmesser bei sich gehabt. Die Verletzungen des angegriffenen Polizisten seien nicht sehr schlimm.
Polizist und Angreifer verletzt
Nach Angaben der Pariser Polizeipräfektur sei der Angreifer mit Schusswunden an den Beinen ins Krankenhaus gebracht worden, sein Zustand sei kritisch. Die Situation sei unter Kontrolle.
Die Behörde hatte zuvor auf Twitter dazu aufgerufen, den Bereich um die Kirche im Herzen der französischen Hauptstadt zu meiden. Das Areal wurde weiträumig abgesperrt. Die nach dem Angriff festgehaltenen Besucher konnten eine Stunde nach dem Zwischenfall das Gotteshaus nach und nach wieder verlassen. Jeder werde von der Polizei durchsucht, sagte die Sprecherin der Diözese Paris, Karine Dalle, am Dienstag dem Sender BFMTV. Alles laufe ruhig ab. Dalle hatte zuvor von etwa 900 Menschen gesprochen, die zunächst aus Sicherheitsgründen in der Kirche bleiben mussten.
Frankreich wird seit rund zweieinhalb Jahren von einer beispiellosen Terrorserie erschüttert, knapp 240 Menschen wurden bei Anschlägen ermordet.
Sicherheitskräfte waren in Frankreich mehrfach Ziel von Anschlägen. Mitte April war ein Polizist auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Élysées von einem Gewalttäter erschossen worden.
In Frankreich gilt weiter der Ausnahmezustand, der nach den Anschlägen vom 13. November 2015 verhängt worden war. Der Ausnahmezustand soll nach Plänen der Regierung bis Anfang November 2017 verlängert werden.
