AstraZeneca: Noch kein Antrag auf Zulassung in den USA
AstraZeneca: Noch kein Antrag auf Zulassung in den USA
Von Thomas Spang (Washington)
AstraZeneca hat bis heute noch keinen Antrag auf Zulassung in den USA gestellt. Grund dafür sind die Verzögerungen aus dem vergangenen Herbst, als das Unternehmen seine Impfstudie wegen neurologischer Nebeneffekte bei zwei Freiwilligen für fast sieben Wochen unterbrechen musste. Das AstraZeneca-Vakzin rutschte dadurch vom ersten Platz im Rennen um die Zulassung in den USA weiter nach hinten.
Es wird erwartet, dass die für die Zulassung zuständige Behörde FDA in Kürze einen Antrag des Pharmakonzerns erhält, der die dritte Phase seiner Erprobung des Impfstoffs abgeschlossen hat. Experten wie Daniel Salmon, Direktor am „Institute for Vaccine Safety“ an der renommierten Johns-Hopkins-Universität sagen, es gebe „keinen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen Vakzinen und Blutgerinnsel“.
So sieht es auch die Weltgesundheitsorganisation, die an diesem Dienstag über den weiteren Umgang mit dem Impfstoff beraten wollte. Das Unternehmen selber weist darauf hin, dass anhand der Daten über die zehn Millionen verabreichten Dosen keine erhöhten Risiken für Blutgerinnsel nachgewiesen werden können.
Keine Genehmigung für Export
Die USA haben die Entwicklung des Medikaments im Rahmen der Operation „Warp Speed“ mit 1,3 Milliarden Dollar gefördert. Sie erhalten dafür im Gegenzug 300 Millionen Impfdosen, die in Ohio und Maryland produziert werden. Wie auch bei anderen Vakzinen hat die Herstellung bereits vor der Zulassung begonnen, um Verzögerungen im Wettrennen mit der Ausbreitung des Virus zu vermeiden.
Die US-Regierung hat den Export dieser für die USA bestimmten Reserven in die EU und andere Länder bisher nicht genehmigt. Präsident Joe Biden steht aber im Wort, Überbestände an Impfstoffen anderen Staaten zugänglich zu machen, sobald der eigene Bedarf gedeckt ist.
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