Asselborn will weiter mit der Türkei verhandeln
Asselborn will weiter mit der Türkei verhandeln
(ml) - Nach dem gescheiterten Putschversuch der Armee holt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zum Gegenangriff aus. Mehreren Medienberichten zufolge hat die Regierung gegen 42 Journalisten Haftbefehl erlassen. Seit dem misslungenem Putschversuch wurden bereits Tausende Menschen festgenommen. Dennoch hat sich der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" für eine Fortsetzung der EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei ausgesprochen.
"Wir müssen an die Menschen in der Türkei denken. Viele setzen ihre Hoffnungen in die Europäische Union", sagte der dienstälteste EU-Chefdiplomat. Die EU müsse sich fragen, welcher Einfluss ihr noch bleibe, wenn sie die Verhandlungen stoppe. "Mir geht es dabei nicht um das Flüchtlingsabkommen", betonte Asselborn. Ziel müsse es sein, eine europäische Perspektive für die Türkei zu erhalten. Das hänge allerdings von der weiteren Entwicklung in dem Land ab.
Bereits zuvor hatte sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker geweigert, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei abzubrechen. Eine derartige Maßnahme sei nur angebracht, falls die Türkei die Todesstrafe wieder einführen sollte. Im französischen Fernsehsender France 2 fügte Juncker am Montag jedoch hinzu, dass die Türkei aufgrund der derzeitigen Lage nicht in nächster Zukunft Mitglied der Europäischen Union werden könne.
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