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Asselborn: Seenotrettung braucht im Vorhinein klare Strukturen
International 08.07.2019 Aus unserem online-Archiv

Asselborn: Seenotrettung braucht im Vorhinein klare Strukturen

Jean Asselborn, Luxemburgs Außenminister.

Asselborn: Seenotrettung braucht im Vorhinein klare Strukturen

Jean Asselborn, Luxemburgs Außenminister.
Foto: Anouk Antony/LuxemburgerWo
International 08.07.2019 Aus unserem online-Archiv

Asselborn: Seenotrettung braucht im Vorhinein klare Strukturen

Luxemburgs Außenminister forderte die EU-Mitgliedsstaaten zu mehr Solidarität angesichts der Lage in Libyen auf.

(KNA) - Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat klare Strukturen für die Seenotrettung im Mittelmeer gefordert. "Wir bräuchten mehr Schiffe und wir müssten im Vorhinein bestimmen, wo diese Schiffe einlaufen können", so Asselborn am Montag im Deutschlandfunk.

Die Nichtregierungsorganisationen könnten nicht alleine gelassen werden. Er rief die EU-Mitgliedsstaaten angesichts der Lage in Libyen zu Solidarität auf. Es könne "nicht sein", dass jedes Mal, wenn ein Schiff kommt, nur vier Länder helfen.

Alle anderen schauen in die andere Ecke und sagen, wir haben nichts damit zu tun.

Asselborn kritisierte: "Alle anderen schauen in die andere Ecke und sagen, wir haben nichts damit zu tun, Solidarität in Sachen von Flüchtlingen, das interessiert uns nicht, wir lassen das liegen." Rückführungen  müssten "würdevoll" passieren. Die UNO und die EU müssten es "hinbekommen, dass die Menschen, die gerettet werden, ausschließlich in Camps kommen, die kontrolliert werden."

Der Einsatzleiter des Schiffes "Sea-Watch 3", Philipp Hahn, verteidigte nach der jüngsten Rettungsaktion im Mittelmeer die Entscheidung, die Geretteten nicht nach Libyen zu bringen. Das Land befinde sich im Bürgerkrieg, die Flüchtlingslager dort seien "menschenunwürdig, die Menschen laufen größte Gefahr, in Zwangsarbeit zu enden und in sklavenähnlichen Zuständen leben zu müssen", sagte Hahn im Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Das Seerecht verpflichte dazu, aus dem Meer gerettete Menschen "an den nächsten sicheren Ort" zu bringen.


HANDOUT - 29.06.2019, ---, Mittelmeer: Die von der Seenotrettungsorganisation Sea-Eye herausgegebene Aufnahme zeigt das Seenotrettungsschiff «Alan Kurdi». Nach dem Drama um das Rettungsschiff «Sea-Watch 3» hat nun eine andere deutsche Hilfsorganisation Migranten vor Libyen mit ihrem Schiff aufgenommen. Die «Alan Kurdi» habe 65 Menschen in internationalen Gewässern auf einem überladenem Schlauchboot vor Libyen entdeckt und gerettet, teilte die Regensburger Organisation Sea-Eye am Freitag mit. Foto: Fabian Heinz/Sea-Eye/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
65 Gerettete von Schiff „Alan Kurdi“ auf Malta
Tagelang wusste die „Alan Kurdi“ nicht, wo sie anlegen sollte. Am Sonntagabend dann durften die 65 Geflüchteten in Malta an Land gehen. Für die Crew steht fest: Sie will weiter Leben retten.

Am Sonntag hatte Malta 65 Geflüchtete des deutschen Rettungsschiffs "Alan Kurdi" die Erlaubnis erteilt, an Land zu gehen. Von dort wurden sie auf andere EU-Länder verteilt. Das gab Maltas Premierminister Joseph Muscat per Twitter bekannt. Vorausgegangen sind demnach Beratungen mit der EU-Kommission und der deutschen Bundesregierung. Keiner der Geretteten werde in Malta bleiben. Der Fall sei nicht unter der Verantwortung Maltas gewesen, so Muscat.


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Eine Lösung zeichnet sich zwar ab, aber noch harrt das Rettungsschiff „Lifeline“ weiter der Erlaubnis zum Anlegen.
This handout picture taken and released June 25, 2018 by German NGO "Mission Lifeline" off the coast of Malta shows migrants resting on board the Lifeline ship.  
Lifeline, a ship belonging to a German NGO of the same name, is moored about 30 nautical miles off Malta with 234 migrants who were rescued on June 20, including 14 women and four children younger than three. Italy's far-right Interior Minister Matteo Salvini said the ship won't go to Italy.  / AFP PHOTO / Mission Lifeline e. V. / Felix Weiss / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / Mission Lifeline e. V. / Felix Weiss- NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS