Asselborn: Ich schäme mich für Orban
Asselborn: Ich schäme mich für Orban
(vb) – Der Massenansturm von Flüchtlingen ist nach Einschätzung von Außenminister Jean Asselborn „die größte Herausforderung seit dem Ende des Krieges“. Im „ZDF heute journal“ sagte Asselborn, er schäme sich für den ungarischen Premier Viktor Orban.
Asselborn begrüßte die Fortschritte bei der möglichen Verteilung der Flüchtlinge. Dies sei allerdings erst der Anfang. Das gesamte Flüchtlingsproblem könne man nicht auf Quoten reduzieren. Er machte sich dafür stark, die Registrierung von Flüchtlingen zu beschleunigen, vor allem in Griechenland. Jedes EU-Land müsse begreifen, dass der Flüchtlingsansturm ein gesamteuropäisches Problem sei, sagte der Minister im ZDF. Er kritisierte die Haltung des ungarischen Premierministers Viktor Orban, der gesagt hatte, Deutschland allein müsse mit den Flüchtlingen fertig werden. Asselborn sagte wörtlich: „Man muss sich manchmal schämen für diesen Mann. Er hat schon viel kaputt geschlagen. Ich hoffe, dass er keine Referenz, kein Beispiel ist für andere Länder.“
Mit Spannung wird das EU-Außenministertreffen am 14. September erwartet, bei dem nach einer Lösung für das Flüchtlingsproblem gesucht wird. Asselborn meinte, es sei "verheerend", wenn man einzelne Länder durch Sanktionen dazu zwingen müsse, Menschlichkeit zu zeigen. Er fügte hinzu: "Das Bild der Europäischen Union hat schon genug gelitten."
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