Armin Laschet ist neuer CDU-Parteivorsitzender
Armin Laschet ist neuer CDU-Parteivorsitzender
(SC/dpa) - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet soll als Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer neuer CDU-Chef werden. Der 59-Jährige setzte sich am Samstag auf dem digitalen CDU-Parteitag in einer Stichwahl gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durch. Die Entscheidung muss noch formal per Briefwahl bestätigt werden.
In einem ersten Wahlgang gewann Friedrich Merz mit 385 Stimmen und stand Kopf an Kopf mit Armin Laschet (380 Stimmen). 224 Stimmen entfielen auf Norbert Röttgen, der damit auf dem dritten Platz landete und somit aus dem Rennen war.
In einer Stichwahl wurde entschieden, wer der neue Vorsitzende der CDU - und somit auch möglicher Kanzlerkandidat - werden würde. Von 991 abgegebenen Stimmen gingen im zweiten Wahlgang 521 Stimmen an Armin Laschet. Auf Friedrich Merz entfielen 466 Stimmen. Vier Delegierte enthielten sich. Laschet übernimmt somit den CDU-Vorsitz von Annegret Kramp-Karrenbauer.
Laschet sagte nach der Wahl, er sei sich der Verantwortung bewusst und werde alles dafür tun, damit die CDU erfolgreich durch das Jahr gehe und den nächsten Kanzler stelle. Er dankte der scheidenden Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie Röttgen und Merz für einen fairen Wahlkampf.
Der 59-Jährige ist seit 2017 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. In seiner Bewerbungsrede auf dem Parteitag hatte er seine Erfahrung als Regierungschef betont. „Man muss das Handwerkszeug einer Politik der Mitte beherrschen.“ Laschet verwies auf die Verhandlungen zum Kohleausstieg oder den Kampf gegen Kriminalität in NRW. Er hat als einziger der drei Bewerber um den Parteivorsitz ein Regierungsamt.
Auch im Machtkampf um den CDU-Vorsitz hatte Laschet versucht, vor allem mit seiner Erfahrung als NRW-Ministerpräsident zu punkten - und mit einem Kurs von „Maß und Mitte“. Eine scharfe Abgrenzung von der in der Bevölkerung wieder äußerst beliebten Kanzlerin Angela Merkel versuchte der Bergmannssohn aus Aachen zuletzt zu vermeiden.
Spahn zum stellvertretenden CDU-Chef gewählt
Nach der Wahl von Armin Laschet zum CDU-Chef ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wie erwartet in den Kreis der fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden aufgestiegen. Der digitale Parteitag wählte ihn am Samstag aber mit dem mit Abstand schlechtesten Ergebnis aller Kandidaten in das Führungsamt, das bisher Laschet innehatte. Spahn erhielt nur 589 Stimmen.
Neben Spahn bestätigten die Delegierten den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, die Vorsitzende des CDU-Verbandes Oldenburg, Silvia Breher, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl in ihren Ämtern als Partei-Vize. Für Bouffier stimmten 806 Delegierte, für Klöckner 787, für Breher 777 und für Strobl 670. Das Ergebnis der digitalen Abstimmung muss noch in einer Briefwahl bestätigt werden, dies gilt aber als Formalie.
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