Antisemit will Synagoge anzünden, verbrennt sich dabei selbst
Antisemit will Synagoge anzünden, verbrennt sich dabei selbst
(SC) - Der Mann, der der sogenannten "White Supremacy"-Szene angehört, erfuhr die Bedeutung von "Instant Karma" am eigenen Leib. Eine Überwachungskamera hielt die Szenen fest.
Der 52-Jährige wollte eine historische Synagoge im Süden Englands niederbrennen und rückte ausgerüstet mit einem Benzinkanister, einer kleinen Axt und einem Zünder an. An einer Tür im hinteren Bereich der Synagoge schlug er zunächst ein Fenster ein, bevor er kurz aus der Sicht der Überwachungskamera verschwand. Bald kam er jedoch wieder - ausgestattet mit einem kleinen grünen Benzinkanister.
In dem Überwachungsvideo, das die Devon and Cornwall Police am 5. Juli veröffentlichte, sieht man dann, wie der Mann einen Zündkörper durch das Fenster wirft. Er tritt einen Schritt zurück, doch bevor er sich von dem Tatort entfernen kann, schlägt ihm eine Stichflamme entgegen, die ihm die Kappe vom Kopf bläst. Seine Haare fangen kurz Feuer, danach sind nur noch Rauchschwaden um seinen Kopf zu sehen.
Die spektakulären Aufnahmen entstanden bereits im Sommer letzten Jahres, doch erst jetzt gelangten sie an die Öffentlichkeit. Zwei Zeugen erinnerten sich vor Gericht an den Tag, an dem der 52-Jährige den Brandstiftungsanschlag auf die Synagoge ausübte. Zuerst hätte es einen lauten Knall gegeben, danach hätten sie den mutmaßlichen Täter lachend um die Ecke kommen sehen.
Feuerwehrkräfte konnten das schwere Feuer löschen, bevor sich die Flammen auf einen Gastank ausbreiteten. Der Schaden war trotzdem erheblich: Umgerechnet sollen die Renovierungsarbeiten rund 25.000 Euro kosten.
Die Polizei konnte den Täter recht schnell über die Überwachungsaufnahmen ausfindig machen. Als die Beamten an seiner Tür vorstellig wurden, roch der mutmaßliche Täter noch nach Kraftstoff und Rauch. Als sie ihn in den Polizeiwagen brachten, sagte der mutmaßliche Täter den Beamten: "Bitte sagen Sie mir, dass die Synagoge in Schutt und Asche liegt. Wenn nicht, war es bloß schlechte Vorbereitung".
Der Täter räumte im Laufe seines Prozesses unter anderem Brandstiftung ein. Nach einer Gerichtssitzung am vergangenen Freitag erklärte der anwesende Staatsanwalt, der Täter habe "eine tief sitzende, antisemitische Weltvorstellung, die sich in dem Wunsch, der jüdischen Gemeinschaft Schaden zuzufügen und einer Obsession mit schrecklichem, antisemitischen Material äußert".
