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Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel reichen nicht aus
International 2 Min. 26.11.2019 Aus unserem online-Archiv

Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel reichen nicht aus

Dürre und Hungerkatastrophen drohen in weiten Teilen der Erde.

Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel reichen nicht aus

Dürre und Hungerkatastrophen drohen in weiten Teilen der Erde.
Foto: AFP
International 2 Min. 26.11.2019 Aus unserem online-Archiv

Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel reichen nicht aus

Die Länder müssen ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel immens verstärken, wenn sie gemeinschaftlich das 1,5-Grad-Ziel erreichen wollen.

(dpa/KNA) - Zu diesem Ergebnis kommt das UN-Umweltprogramm Unep in einer am Dienstag in Genf vorgestellten Studie. Wenn die Weltbevölkerung so weiterlebe wie aktuell, drohe die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um 3,4 bis 3,9 statt wie angestrebt um nur 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu steigen. 

Warnungen mit ähnlichen Daten hatte es in den vergangenen Wochen schon mehrfach gegeben, etwa im „Brown to Green“-Report, vorgestellt vom Netzwerk Climate Transparency.


Swedish climate activist Greta Thunberg speaks to AFP during an interview aboard La Vagabonde, the boat she will be taking to return to Europe, in Hampton, Virginia, on November 12, 2019. - Swedish teen activist Greta Thunberg said November 12, 2019 that US President Donald Trump's climate change denialism was "so extreme" that it had helped galvanize the movement to halt long term planetary warming. (Photo by NICHOLAS KAMM / AFP)
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Im Pariser Klimaabkommen haben sich fast alle Länder der Welt vorgenommen, die Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen - viele Staaten und Experten halten das 1,5-Grad-Ziel für notwendig. Um knapp ein Grad hat sich die Erde schon erwärmt.

Die Länder müssten ihre national festgelegten Beiträge im kommenden Jahr deutlich anpassen, um die Lücke bei den Klimazielen mit politischen Ansätzen und Strategien zu schließen, heißt es im Unep-Bericht. Selbst wenn alle Staaten ihre derzeit festgelegten Beiträge auch wirklich erbringen, werden demnach 2030 noch immer 32 Gigatonnen CO2 zu viel ausgestoßen, um das 1,5-Grad-Ziel erreichen zu können.

Bislang nur Reduktion von 0,25 Prozent

2020 müsse ein Jahr der Wende werden, in dem Regierungen sich viel stärker dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben, kommentierte der Direktor des Netzwerks "Climate Action Network" (CAN) Europe, Wendel Trio, den Emissionsbericht der Vereinten Nationen. Die EU müsse ihre Emissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent senken, wenn die Ziele des Pariser Abkommens noch erreicht werden sollten. 

Dem Bericht der Vereinten Nationen zufolge müssen Staaten ihre Klimaziele für das Jahr 2030 um ein Fünffaches anheben, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Demnach müssen auch die Emissionen von 2020 bis 2030 jährlich um 7,6 Prozent gesenkt werden. Bisher habe die EU nur eine jährliche Reduktion von 0,25 Prozent erreicht, so der Bericht. 


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Eine erfolgreiche Senkung der Emissionen könne die EU etwa durch einen Investitionsstopp für neue Gaspipelines, die Stilllegung von Kohlekraftwerken oder Nachrüstung von Gebäuden erreichen, so CAN. 

Am Donnerstag stimmt das EU-Parlament über eine Resolution ab, mit der der Ausstoß der Treibhausgase um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 begrenzt werden soll. Bisher liegt das EU-weite Ziel bei 40 Prozent. Die zukünftige EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will bis 2030 50 Prozent CO2-Emissionen einsparen. CAN ist ein führendes europäisches Netzwerk im Kampf gegen den Klimawandel. Insgesamt hat es 160 Mitgliederorganisationen in 35 europäischen Ländern. CAN vertritt 1.700 Nichtregierungsorganisationen und mehr als 47 Millionen Bürger. 

Vom 2. bis 13. Dezember treffen bei der UN-Klimakonferenz in Madrid Vertreter aus 200 Ländern zusammen, um über den Kampf gegen die Erderhitzung zu debattieren. 


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