Agrarminister versprechen genug Lebensmittel für Europäer
Agrarminister versprechen genug Lebensmittel für Europäer
(dpa/jt) - Europas Lebensmittelproduktion stößt in der Viruskrise auf eine Reihe kritischer Hindernisse. Dennoch werde weiterhin genügend Essen produziert, erklärte die kroatische EU-Ratspräsidentschaft nach einer mehrstündigen Videokonferenz der europäischen Agrarminister am Mittwoch. „Die Minister betonten, dass ausreichend Lebensmittel für europäische Verbraucher vorhanden waren und sein werden“, hieß es in der Mitteilung.
Die meisten Mitgliedstaaten hätten in der Konferenz auf Einschränkungen im Warenverkehr, Veränderungen in den Konsummustern und im Ablauf der Nahrungsmittelproduktion sowie Arbeitskräftemangel als Folge der Grenzschließungen, der Regeln für sozialen Abstand und Quarantänevorschriften hingewiesen. Die Auswirkungen reichen so weit, dass mehrere EU-Staaten regulierende Eingriffe in den europäischen Markt für Agrarprodukte verlangten.
In den vergangenen Wochen hatten etliche EU-Staaten versucht, die Ausbreitung des Corona-Virus mit Kontrollen an den sonst offenen Binnengrenzen der EU zu bremsen. Das führte zu langen Wartezeiten für grenzüberschreitende Transporte mit verderblichen Lebensmitteln oder Schlachtvieh.
Saisonarbeiter dürfen nicht mehr einreisen
Luxemburgs Agrarminister Romain Schneider, der ebenfalls an der Videokonferenz teilgenommen hatte, pochte laut Kommuniqué darauf, dass für Grenzpendler sowie für Lebensmittel- und Nutztiertransporte weiterhin freie Fahrt in Europa gelten müsse.
Deutschland hat am Mittwoch bis auf weiteres ein Einreiseverbot für Saisonarbeiter angeordnet. Die Regelung gelte für die Einreise aus Drittstaaten, aus Großbritannien, für EU-Staaten wie Bulgarien und Rumänien, die nicht alle Schengen-Regeln vollumfänglich anwenden, sowie für Staaten wie Polen oder Österreich, „zu denen Binnengrenzkontrollen vorübergehend wieder eingeführt worden sind“.
Wie ihre Kollegen in anderen Staaten sind auch Luxemburger Obst- und Gemüsezüchter sowie Winzer auf Saisonarbeiter angewiesen. Mitte April beginnt im Großherzogtum die Ernte von Spargel und Salat. Romain Schneider merkte in diesem Zusammenhang an, es werde gerade eine Bestandsaufnahme durchgeführt, um mit "unvorhergesehenen Umständen fertig zu werden".
Neben Problemen beim Einsatz von Saisonarbeitern und bei grenzüberschreitenden Transporten sprachen die Minister auf ihrer Konferenz auch Hilfen für Unternehmen in Schwierigkeiten an. Die EU-Kommission hatte am Dienstag darauf hingewiesen, dass neue Beihilferegeln eine finanzielle Unterstützung von bis zu 120.000 Euro pro Betrieb in Landbau und Fischerei zulassen.
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