Yangtze könnte dem Findel den Rücken kehren
Yangtze könnte dem Findel den Rücken kehren
(aa) - Der angeschlagene rheinland-pfälzische Regionalflughafen Hahn verliert einen seiner größten Frachtkunden. Die Fluggesellschaft werde ihre Flieger nach Süddeutschland abziehen, teilte die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa mit. Der Grund: Ein Großteil der von Yangtze River verladenen Fracht komme aus dem süddeutschen Raum und aus Norditalien. Der Airport-Gesamtumsatz schrumpfe um neun Prozent.
Yangtze war bislang aber nicht nur als Frachtkunde auf dem Hahn aktiv, sondern auch auf dem Findel. Hier sind die Chinesen, die zur Hainan Gruppe gehören, immerhin der fünftwichtigste Frachtkunde hinter Cargolux, Atlas Air, China Airlines und Qatar Airways Cargo.
Flüge zum Monatsanfang eingestellt
Wie eine Anfrage des "Luxemburger Wort" bei der Luxair-Gruppe ergab, hat Yangtze zum Monatsanfang auch sämtliche Flüge nach Luxemburg eingestellt. LuxairCargo als Frachtabfertiger sei allerdings dabei mit Yangtze einen Assistance-Vertrag auszuarbeiten, hieß es. "Wegen eines Mangels an Aufträgen eines wichtigen Forwarders ist die Zukunft von Yangtze in Luxemburg jedoch ungewiss", sagte ein Sprecher dem "Luxemburger Wort".
Der Findel hat in der Sache aber nicht so viel zu verlieren wie der Flughafen Hahn, wo Yangtze River Express einer der größten Kunden war. Yangtze River Express wickelte 2014 laut dpa rund 50000 Tonnen Fracht über den Hunsrück ab – und ist nun ein weiterer Hoffnungsträger, der wegbricht. In den vergangenen Monaten und Jahren hatte etwa schon Russlands Fluglinie Aeroflot dem Hahn den Rücken gekehrt, auch Qatar Airways Cargo aus dem Emirat Katar ging, hinzu kam die Insolvenz der Fracht-Airline Air Cargo Germany (ACG).
Yangtze durch Silk Way West ersetzt
Statt des wöchentlichen Fluges von Yangtze nach Luxemburg profitieren der hiesige Flughafen und LuxairCargo von einem zusätzlichen Flug einer Boeing 747 der Silk Way West Airlines von Luxemburg nach Baku und Shanghai. Das Frachtvolumen gehe durch den derzeitigen Wegfall von Yangtze nicht zurück, so der Sprecher.
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