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USA und China verkünden Teil-Einigung im Handelsstreit
Wirtschaft 2 Min. 13.12.2019 Aus unserem online-Archiv

USA und China verkünden Teil-Einigung im Handelsstreit

Neue Verbündete: Chinas Präsident Xi Jinping (r.) und US-Präsident Donald Trump.

USA und China verkünden Teil-Einigung im Handelsstreit

Neue Verbündete: Chinas Präsident Xi Jinping (r.) und US-Präsident Donald Trump.
Foto: AFP
Wirtschaft 2 Min. 13.12.2019 Aus unserem online-Archiv

USA und China verkünden Teil-Einigung im Handelsstreit

US-Präsident Trump sendete im Handelskrieg mit China zuletzt widersprüchliche Signale. Schon vor zwei Monaten verkündete er eine Einigung auf ein Teilabkommen. Jetzt soll es wirklich soweit sein - in letzter Minute, bevor neue US-Strafzölle wirksam geworden wären.

(dpa) - Die USA und China haben sich auf Details eines Teil-Handelsabkommens verständigt und damit die nächste Runde an geplanten Strafzöllen vorerst abgewendet. Das schrieb US-Präsident Donald Trump am Freitag auf Twitter - rund zwei Monate, nachdem er erstmals von einer grundsätzlichen Einigung auf ein Teilabkommen mit Peking gesprochen hatte.

Teil der Einigung ist demnach die Aussetzung einer neuen Runde von US-Strafzöllen auf chinesische Waren, die am Wochenende hätte in Kraft treten sollen. Auch die chinesische Regierung gab die Einigung am Freitag in Peking bekannt. Die USA hätten sich auch verpflichtet, bereits verhängte Zölle teilweise zurückzunehmen, sagte Chinas Vize-Handelsminister Wang Shouwen.

Strafzölle für Sonntag geplant

An diesem Sonntag hätten die USA nach ursprünglichen Plänen zusätzliche Strafabgaben von 15 Prozent auf in China produzierte Konsumgüter wie Laptops und Smartphones im Wert von rund 150 Milliarden US-Dollar verhängt. Damit wären - nach diversen vorherigen Zollrunden - auf fast alle Importe aus China, also Waren im Wert von rund 500 Milliarden US-Dollar pro Jahr, zusätzliche Zölle erhoben werden. Zu dieser Eskalation kommt es nun aber nicht.


(FILES) In this file photo taken on May 09, 2019, US President Donald Trump speaks during event on ending surprise medical billing at the White House in Washington, DC. - President Donald Trump on Monday, May 13, 2019 warned China not to retaliate after Washington raised punitive duties on $200 billion worth of Chinese imports to 25 percent from 10 percent. "China should not retaliate-will only get worse!" Trump wrote in a flurry of tweets on trade. The tariffs were imposed on Friday, May 10, 2019 after two days of talks to resolve the US-China trade battle ended with no deal, however negotiations will continue. Trump also addressed Chinese President Xi Jinping and warned that companies would leave China if a trade deal was not reached. (Photo by Jim WATSON / AFP)
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Trump schrieb, man verzichte auf die Verhängung der für den 15. Dezember geplanten Strafzölle, weil eine Vereinbarung zustande gekommen sei. Er sprach von einem „sehr großen Phase-Eins-Abkommen“ mit China. „Wir werden sofort mit den Verhandlungen über ein Phase-Zwei-Abkommen beginnen, anstatt bis nach der Wahl 2020 zu warten“, betonte er. „Dies ist ein großartiger Deal für alle.“

Trump hatte bereits im Oktober eine Teileinigung in dem seit rund eineinhalb Jahren andauernden Handelskonflikt mit China verkündet. Zur angedachten Unterzeichnung im November kam es allerdings nicht.

Widersprüchliche Signale

Zuletzt hatte Trump mehrfach widersprüchliche Signale gesendet. Anfang Dezember spielte er offen mit dem Gedanken, mit einem Abkommen bis nach der US-Wahl im November 2020 zu warten. Am Donnerstag hatte Trump dann wieder Optimismus verbreitet und auf Twitter geschrieben, dass man einem „großen Deal“ mit China sehr nahe sei.


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Der von Trump angezettelte Handelskrieg der beiden größten Volkswirtschaften belastet die globale Konjunktur und bremst insbesondere das Wirtschaftswachstum in China. Die Teileinigung markiert nun den ersten signifikanten Schritt einer Deeskalation. Für Trump ist es jedoch auch ein bitterer Sieg: Er hatte lange darauf bestanden, nur einem umfassenden Handelsabkommen mit China zuzustimmen. Das scheiterte aber am Widerstand Pekings, woraufhin im Oktober erstmals die Rede von einem Teilabkommen war.

Trump hatte den Handelskrieg ursprünglich aus Verärgerung darüber angestoßen, dass China weit mehr in die USA exportiert als umgekehrt. Washington forderte von Peking unter anderem eine Marktöffnung, den Kampf gegen den Diebstahl von Urheberrechten und eine Verringerung staatlicher Subventionen. Ein besonderes Anliegen war Trump zudem, den Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten wie Mais und Sojabohnen an China anzukurbeln.


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(FILES) In this file photo taken on November 6, 2019 shipping containers, some marked 'China Shipping', are stacked at the Port of Los Angeles, the nation's busiest container port in San Pedro, California. - Washington, Tokyo and Brussels on January 14, 2020 joined forces in calling for stronger global rules against government subsidies that distort trade, a practice China has long been accused of exploiting. The governments in a statement called on the World Trade Organization to beef up existing regulations, which they said are "insufficient to tackle market and trade distorting subsidization." But they refrained from naming China directly. (Photo by MARIO TAMA / AFP)